Zusammengefunden haben die Stadt Bottrop und die japanische Stadt Nobeoka durch eine Leidenschaft, die sie teilen: Judo. Die japanische Generalkonsulin Setsuko Kawahara regte einen Austausch der Gemeinden an. Schnell wurde den jeweiligen Bürgermeistern Yoji Yomiyama sowie Bernd Tischler klar, dass es auch Werte wie Demokratie und Menschenrechte sind, die die beiden Städte einen.
Japan zeigt sich betroffen
„Auch wir in Japan sind sehr betroffen von dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und bewundern den Einsatz der deutschen Gemeinden. Die Stadt Bottrop hat so viele Flüchtlinge aufgenommen. Wir wollen helfen“, erklärte Generalkonsulin Kawahara im Bottroper Rathaus die Entschlossenheit ihrer Nation. In Nobeoka wurde eine Hilfskampagne gestartet, die zu einer Spendensumme von mehr als 12.000 Euro führte. Oberbürgermeister Bernd Tischler zeigt sich überwältigt: „Damit haben wir nicht gerechnet. Ein tolles Beispiel dafür, warum internationale Kooperationen mit Städten, die ähnliche Ziele verfolgen, so wichtig sind.“
Symbolisch wurde der Scheck im Rathaus per Video-Live-Schalte mit den Akteuren in Japan übergeben. Die Generalkonsulin war persönlich vor Ort und führte weiter aus: „Das soll keine einmalige Aktion sein. Humanitäre Hilfe ist ein dauerhafter Prozess.“ Auch Bürgermeister Yoji Yomiyama betonte in der Videokonferenz, dass er die Stadt Bottrop weiter unterstützen möchte und fasste den Grund dafür zusammen: „We are one.“

Die zwei neuesten Flüchtlingsunterkünfte in Kirchhellen und Grafenwald sollen nun von dieser Spende profitieren. Im vergangenen Monat konnte die Container-Unterkunft am Vossundern bereits in Betrieb gehen. „Aktuell leben dort knapp 40 Menschen, Platz hätten aber etwa 80“, erklärte Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert. Nach wie vor sind die Zahlen der Aufnahmeverpflichtung hoch, auch wenn momentan wöchentlich etwas weniger geflüchtete Menschen vom Land zugewiesen werden.
Aufenthaltsqualität steigern
Der Betrieb am Standort in Grafenwald sei aber gut angelaufen: „Vor Ort werden die Menschen durch verschiedene Institutionen und Verbände, wie dem DRK, betreut. Am Schacht 10 stellen wir uns gerade technischen Komplikationen. Wir konnten die Gebäude noch nicht vollumfänglich wieder an das Stromnetz anschließen.“
Die Sozialdezernentin erklärte, dass an der Stelle mehrere Zuständigkeiten aufeinandertreffen und örtliche Gegebenheiten zu Verzögerungen führen. Man hoffe aber auf einen baldigen Abschluss.
Beide Standorte sollen jeweils einen Sandkasten (3 mal 3 Meter), zwei Feder-Wipp-Spielgeräte, einen Carport oder ähnlich wetterfesten Unterstand sowie zwei feste Sitzgruppen erhalten. Da die Standorte für eine Nutzung von voraussichtlich mehreren Jahren geplant sind und umgebungstechnisch als ehemalige Zechengelände nicht viel hergeben, lohnt sich die Errichtung dort besonders. „Wir freuen uns, dass wir mit der Summe direkt und unmittelbar vor Ort etwas bewirken können“, betonte der Oberbürgermeister.
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