
Der Radweg entlang der Forsthövel-Merschstraße von Herbern zum Merscher Bahnhof soll nach Wunsch der Drensteinfurter CDU nicht der einzige Weg nach Drensteinfurt aus Herbern sein. © (A) Spiller
Zweiter Radweg von Herbern nach Drensteinfurt könnte entlang der K21 führen
Radverkehr in Ascheberg
Die Stadt Drensteinfurt weiß, dass ihre Radwege im Süden nicht besonders gut ausgebaut sind. Die CDU wünscht sich neben der Strecke Herbern-Mersch auch eine Verbindung direkt nach Drensteinfurt.
Der Radweg von Herbern bis zum Merscher Bahnhof ist nicht der einzige, der die beiden Orte künftig miteinander verbinden soll. Die Ascheberger Gemeinde hat ihr Teilstück bis zur Merscher Kreuzung (K21/L671) in Richtung Bahnhof bereits fertiggestellt. Doch auf Drensteinfurter Gebiet tut sich bisher noch nichts. Das bestätigte die Stadt Drensteinfurt in dieser Woche noch einmal auf Nachfrage. Für 2023 seien dafür Mittel im Haushalt vorgesehen, hieß es damals.
Derweil liegen aber noch ganz andere Pläne auf dem Tisch: Die CDU Drensteinfurt wünscht sich eine Verbindung ab der Kreuzung auch in Richtung Drensteinfurt entlang der K21, die von Bockum-Hövel bis nach Drensteinfurt führt. „Auf Drensteinfurter Gebiet gibt es nur 5-6 Eigentümer, die wegen eines Eigentumserwerbes kontaktiert werden müssten“, heißt es in der Vorlage der CDU im Stadtentwicklungs-, Bau- und Umweltausschuss aus dem vergangenen Sommer.
Auch die Gemeinde befürwortet den Ausbau der Radwege im Süden Drensteinfurts, denn hier gebe es Nachholbedarf. „Gerade die Strecke von Drensteinfurt über Herbern in Richtung Hamm weist zahlreiche Pendlerverkehre auf, die derzeit noch nicht richtig geleitet werden können“, hieß es damals in der Verwaltungsvorlage zum Ausschuss. Gibt es also bald zwei direkte Radwege nach Drensteinfurt? Ganz so schnell wird es wohl nicht gehen.
Verein und Stadt sprechen mit Grundstücksbesitzern
Denn für den Radweg entlang der K21 benötigt die Stadt Drensteinfurt erst einmal ein Radwegekonzept, das es bisher noch nicht gibt. Noch bis zum 8. August haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Anregungen zu dem Konzept in eine interaktive Karte einzutragen oder Ideen anderer Nutzer zu bewerten.
Markus Wiewel von der Drensteinfurter CDU geht davon aus, dass die ersten Zwischenergebnisse in der folgenden Sitzungsperiode behandelt werden. Etwas anders sieht es für den Radweg von Herbern nach Mersch aus: Der ist nicht an das Radwegekonzept der Stadt Drensteinfurt gebunden, erklärt Wiewel.
Ein Bürgerradwegeverein habe sich für den Radweg neu formiert, dem besondere Fördermittel zugute kämen. Mit denen sei es dem Verein auch möglich, gezielt Eigentümer entlang der geplanten Radstrecke anzusprechen. Die Fördergelder seien schon da, so Wiewel. Aber es bedürfe noch der Zustimmungen der Grundstückseigentümer, Teile ihrer Flächen für den neuen Radweg zu veräußern. Das sei nun Aufgabe des Vereins und der Stadt.
Die Gemeinde Ascheberg hatte ihren Teil des Radweges Herbern-Mersch bereits im Frühjahr 2022 fertig gestellt und dabei noch einige Meter auf Drensteinfurter Gebiet mitgebaut. Auch die Baufirma hätte man vor Ort behalten, damit die Drensteinfurter direkt weiterbauen können, hieß es damals aus dem Ascheberger Tiefbauamt. Doch zu dem Zeitpunkt wusste die Stadt Drensteinfurt noch nicht einmal, wo genau die restlichen 1,67 Kilometer zum Merscher Bahnhof genau verlaufen sollen, noch waren irgendwelche Grundstücksverhandlungen angelaufen.
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
