Die Bauarbeiten für das neue Feuerwehrgerätehaus in Herbern an der Lindenstraße laufen aktuell auf Hochtouren. Seit dem Spatenstich im September 2023 hat sich dort einiges verändert. Wenn alles nach Plan läuft, soll Ende 2025 die Feuerwehr in ihr neues Gerätehaus ziehen. Doch was passiert mit dem alten Feuerwehrgerätehaus an der Bernhardstraße?
Dazu gab es schon 2022 einen Antrag der CDU-Fraktion in Ascheberg. Die CDU schlug damals vor, das Gelände des aktuellen Gerätehauses nach dessen Umzug für Wohnzwecke zu nutzen. Nun stellte die UWG-Fraktion beim Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss ebenfalls einen Antrag dazu.
Ziel des UWG-Antrags
„Mit dem Antrag wollen wir eigentlich nur erreichen, dass das Grundstück nicht vorzeitig in eine Vermarktung gerät. Wir möchten die Nachfolgenutzung des Grundstücks mit dem Wunsch der CDU, den Ortskern in Herbern attraktiv, modern und mit einer hohen Aufenthaltsqualität zu gestalten, verknüpfen und das Grundstück dafür reservieren. Was daraus am Ende gemacht wird, kann ganz viele Dimensionen und Facetten annehmen“, erklärte Volker Müller-Middendorf, Fraktionsvorsitzender der UWG Ascheberg, Herbern und Davensberg, das grundsätzliche Ziel. Es sei ein schönes Grundstück, habe eine gute Lage im Ortskern und könne einen großen, positiven Faktor für den Ortsteil Herbern hervorbringen, hieß es weiter.
Außerdem schlug die UWG vor, einen Bürgerworkshop Ende 2025 oder Anfang 2026 durchführen zu lassen, um Ideen zur Gestaltung des Feuerwehrgerätehauses zu sammeln. Basierend auf diesen Ergebnissen solle der neugewählte Rat das weitere Vorgehen entscheiden.
Gegenstimmen der Parteien
Doch die Politiker im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss sahen das eindeutig anders. Für viele war der Antrag nicht nachvollziehbar und nicht notwendig. Thomas Franzke von der CDU sprach sich etwa klar gegen den UWG-Antrag aus. Schon 2022 wurde mehrheitlich für den CDU-Antrag gestimmt, das Grundstück vorzugsweise zu Wohnzwecken zu nutzen und ein Konzept für die Nachnutzung zu erstellen.
Weiter sagte Franzke: „Das Thema ‚bezahlbarer Wohnraum’, ist ganz wichtig. Wir meinen weiterhin, dass wir auf diesem Grundstück Wohnnutzung realisieren wollen. Wir brauchen auch im Ortskern bezahlbare Wohnräume. Wenn wir jetzt Anhaltspunkte hätten, dass es in Herbern tatsächlich eine große Bewegung gibt, das Grundstück anderweitig zu verwenden, könnte man die Idee der UWG näher unterhalten. Diese Anhaltspunkte haben wir aber nicht.“
Politiker wollen Wohnraum
Auch Jochen Wismann von der FDP schloss sich der Meinung an: „Wir haben uns bereits Gedanken dazu gemacht, abgestimmt und sind zu dem Entschluss gekommen, dass der dringendste Bedarf auch in Herbern der Wohnraum ist.“
Heinz Wesselmann von den Grünen fügte hinzu: „Wenn man das Grundstück aus der Hubschrauber-Perspektive betrachtet, fällt es schwer, überzeugend zu argumentieren, dass es zur Ortskerngestaltung und einer bestimmten Aufenthaltsqualität beiträgt.“ Maria Schulte-Loh von der CDU stimmte dem zu: „Würden wir dort Aufenthaltsqualität schaffen, wäre das zu weit vom Ortskern und würde diesen nur schwächen.“
Müller-Middendorf von der UWG konterte die vorherigen Aussagen. Man bräuchte Flächen, wenn die Ortskerngestaltung Herbern tatsächlich aktiv betrieben werden solle. Doch auch das stimmte den restlichen Ausschuss nicht um. Am Ende wurde mehrheitlich gegen den UWG-Antrag gestimmt.