Windenergie in Ascheberg Rotorblätter in Nordick liegen bereit, Interessenten in Osterbauer

Windenergie: Rotorblätter in Nordick da, Interessenten in Osterbauer
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Das Jahr 2025 steht in Ascheberg ganz im Zeichen der Windkraft. In drei von vier Zonen werden Windenergieanlagen errichtet und größtenteils auch fertiggestellt. Im Nachhaltigkeits- und Mobilitätsausschuss (NMU) am Donnerstagabend hat Klimaschutzmanager Stefan Lohmüller ein Zwischenfazit über die Baufortschritte gegeben - insbesondere in den Zonen Forsthövel und Holthoff, in denen die Gemeinde eigene Windenergieanlagen baut.

In Forsthövel ist mittlerweile der erste Teil der Baustraße errichtet worden, so der Klimaschutzmanager. „Der erste Abschnitt von der B54 in Richtung Osten ist schon hergerichtet.“ Mehr sei baulich aber bisher noch nicht umgesetzt worden. Dafür aber digital: Die Plattform für die Bürgerbeteiligung - Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde können sich finanziell an dem Projekt beteiligen und erwarten dafür Zinsen zwischen 3,9 (5 Jahre Laufzeit) und 4 Prozent (10 Jahre Laufzeit) pro Jahr - sei soweit technisch fertig. Nur redaktionell müssten noch einige Anpassungen gemacht werden.

Weil in Sachen Windenergie gerade viel zu tun sei in der Gemeinde, könne Lohmüller noch keinen Starttermin für die Beteiligung und Information der Bürger nennen. Zunächst soll es eine Interessensabfrage geben, bei der die Bürger ihren Wunschbetrag angeben. Danach soll es in die Zeichnungsphase gehen. Weil sich möglichst viele Bürger beteiligen sollen, werden sehr hohe Beträge wahrscheinlich nicht angelegt werden können. Das werde eventuell gedeckelt, so Lohmüller.

In der Bauernschaft Nordick sind die zwei Türme der Windenergieanlagen größtenteils errichtet.
In der Bauernschaft Nordick sind die zwei Türme der Windenergieanlagen größtenteils errichtet. © Thomas Peek

Im Holthoff wartet die Gemeinde aktuell noch auf die Genehmigung für eine Änderung in der Zone. Denn um die Potenziale bestmöglich auszureizen, sollen alle Windenergieanlagen in der Zone auf einer einheitlichen Höhe errichtet werden. Dadurch ragt aber einer der Windradrotoren um zehn Meter über die Grenze der Zone. Sein finales Ok dazu muss nun noch der Kreis Coesfeld als Immissionsschutzbehörde geben. Und davon hänge eben auch der weitere zeitliche Verlauf der Zone in Bezug auf die Bauphase ab, so Lohmüller. „Allzu lange sollte es nach unserer Einschätzung aber nicht mehr dauern.“

In der Windzone Nordick liegen die Rotorblätter der beiden Windkrafträder schon bereit, die von Frank-Josef Eickholt und Hermann Hülsmann (Bürgerwind GmbH & Co. KG) errichtet werden. Sohn Matthias Hülsmann erklärt auf Anfrage: „Die Anlagen an sich sind da.“ In der letzten Februarwoche soll der Kran angeliefert werden, der die Windräder letztendlich zusammenbauen soll. Die Reste der Türme, die Nabe als Verbindungsstück zwischen Turm und Rotorblättern sowie die Blätter an sich sollen dann nach und nach angebracht werden. „Bis alles steht, sind wir dann wahrscheinlich bei Ende März“, so Hülsmann. Die Inbetriebnahme sei aktuell für den Mai geplant. Doch das sei auch von der Verlegung eines Kabels und dem Anschluss ans Umspannwerk in Herbern abhängig.

Interessenten für Osterbauer

Auch in der Osterbauer gebe es bereits erste Interessenten, erklärt Lohmüller. „Es bewegt sich was.“ Hier hatte es bisher keinerlei Bauabsichten durch Investoren gegeben. Diese Redaktion hat daraufhin auch noch einmal bei Gesche Ahmann aus der Ascheberger Bauverwaltung nach dem Stand der Dinge gefragt. Die Antwort steht noch aus.

2021 gab es noch kein einziges Windrad in der Gemeinde. Der Energieertrag aus Windenergie war dementsprechend gleich null. Spätestens ab Frühjahr 2026 soll in den drei Zonen Nordick, Holthoff und Forsthövel mit neun Anlagen so viel Energie erzeugt werden, dass Ascheberg allein dadurch stromtechnisch klimaneutral wird. Und noch über den eigenen Verbrauch hinaus Energie generiert. Photovoltaik und die an der A1 geplante Freiflächen-PV-Anlage sind da noch gar nicht eingerechnet.