Windenergie in Ascheberg Erste zwei von zehn Windrädern sind im Aufbau

Die ersten zwei von zehn Windrädern sind im Aufbau
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Die Gemeinde Ascheberg hat mit der Planung von 13 Windkraftanlagen dem Thema Windenergie deutlich mehr Platz eingeräumt, als es noch vor wenigen Jahren der Fall war. 2021 nämlich gab es plötzlich keine einzige Anlage mehr in der Gemeinde. Wenige Jahre später ist in den vier ausgewiesenen Windkraftzonen einiges im Gange. Bis 2025, so erklärte es der Fachbereichsleiter Klaus van Roje Mitte Juli 2024 gegenüber der Redaktion, sollen die meisten der sich bereits in Planung befindlichen Anlagen in Betrieb gehen. Nun, fast ein halbes Jahr später, ziehen wir nochmal eine Zwischenbilanz.

Im Süden der Gemeinde, an der Grenze zu Drensteinfurt, befindet sich die Windkonzentrationszone Nordick. Franz Josef Eickholt und Herrmann Hülsmann haben die Genehmigung für zwei WEA dort erhalten. „Die Fundamente sind schon fertig und jetzt gerade wird der Kran aufgebaut für die Betonteile“, heißt es am Freitagmorgen (29. November) auf Anfrage von den Projektverantwortlichen. Mit den Betonteilen sind die ersten 80 Meter der Windradtürme gemeint. In der kommenden Woche soll dann der zweite Turm aufgebaut werden.

„Ungefähr Ende Februar sollen dann die Stahlelemente installiert werden“, heißt es weiter. Damit ist der zweite Teil der Türme gemeint. Soweit liege das Projekt im Zeitplan. „Wir hoffen auf eine Inbetriebnahme im zweiten Quartal 2025.“ Gebaut werden hier zwei Windräder von General Electrics (GE) mit einer Nennleistung von 5,5 Megawatt. Der jährliche Gesamtstromertrag beläuft sich den Projektverantwortlichen nach auf 29 Millionen Kilowattstunden. Die Räder haben eine Nabenhöhe von 150 und 161 Metern.

In der Windkonzentrationszone Forsthövel im Osten der Gemeinde sind insgesamt drei Windanlagen geplant. 1,5 davon baut die Gemeinde Ascheberg und 1,5 davon die Windinvest GmbH aus Billerbeck von Oliver Keßler. An einem der gemeindlichen Windräder will sich der Kreis Coesfeld mit 25 Prozent beteiligen. Laut Oliver Keßler sind die Planungen für den Windpark Forsthövel abgeschlossen. „Wir sind kurz vor der Beauftragung des Herstellers der WEA (Windenergieanlage, Anm. d. Red.).“ Die Gemeinde hatte im Januar 2024 erklärt, dass man mit einer Inbetriebnahme Ende 2025 rechnet. Keßler geht nun von einer Inbetriebnahme im März 2026 aus. Die Windräder, die hier entstehen, sind vom Typ Nordex N 163 mit Nabenhöhen von 164 Metern und einem Rotor-Durchmesser von 163 Metern. „Die Nennleistung liegt bei 6800 Kilowatt je Stunde je WEA. Der Ertrag beträgt voraussichtlich 15 Millionen Kilowattstunden je Jahr und WEA“, so Keßler. Die Baustraße wurde der laut Gemeinde bereits errichtet.

In der Windkonzentrationszone Holthoff im Nordosten der Gemeinde an der Grenze zu Rinkerode sind vier Windräder genehmigt. Zwei werden von Oliver Keßler realisiert, zwei von der Gemeinde Ascheberg durch die gemeindeeigene Tochter, die Ascheberger Grundstücksentwicklungsgesellschaft (AGEG). Die Windräder sind vom selben Typ, wie die Windräder in der Zone Forsthövel. Entsprechend ist hier mit einem jährlichen Ertrag von 60 Millionen Kilowattstunden zu rechnen. Laut Gemeinde läuft in diesem Gebiet aktuell ein Verfahren, um alle Anlagen auf eine einheitliche Höhe zu bringen. In dem Gebiet hatte sich seitens der Anwohner zuvor Kritik geformt. Die Anwohner nahmen die Planungen für das Gebiet als zu überdimensioniert war, weil damit viel mehr Strom gewonnen als gemeindeweit verbraucht würde. Laut Keßler habe man sich aber bis auf drei Haushalte mit allen anderen der 40 im Umkreis von einem Kilometer um die geplanten Standorte auf Anwohner-Vereinbarungen mit Beteiligung an den Pachten einigen können.

Die Windkonzentrationszone Osterbauer ist das planerische Schlusslicht der vier Zonen. Gemeindesprecherin Stefanie Krampe zufolge gibt es (Stand 28. November) nach wie vor keine Bauanträge für Windkraftanlagen in dem Gebiet. Laut van Roje sei hier die Errichtung von bis zu vier Windrädern möglich.