Im Juli 2021 war auf einmal Schluss: Das letzte und damals einzige Windrad der Gemeinde Ascheberg erlitt einen Totalschaden und wurde zurückgebaut. Während das Thema Windenergie deutschlandweit Fahrt aufnahm, wurde die letzte Windenergie-Möglichkeit abgebaut. Doch drei Jahre später hat sich in der Gemeinde einiges getan.
Vier Windkraftkonzentrationszonen gibt es heute in Ascheberg: in den Bauerschaften Nordick, Forsthövel, Osterbauer und Holthoff. Wie der Stand in welcher Vorrangzone ist und wann sich wo wieder Windräder drehen, haben wir für Sie in einer Übersicht zusammengefasst.
Im Süden der Gemeinde, an der Grenze zu Drensteinfurt, befindet sich die Windkonzentrationszone Nordick. Hier plant die Bürgerwind Nordick GmbH & Co. KG, vertreten durch Franz Josef Eickholt und Hermann Hülsmann, zwei Windräder zu bauen. Dafür liegt laut Klaus van Roje von der Gemeinde Ascheberg die emissionsschutzrechtliche Genehmigung vor. In der Vorlage zur Zustimmung durch die Gemeinde heißt es, dass die Anlagen eigentlich schon 2023 in Betrieb genommen werden sollten. Doch bis dato ist noch keine der Anlagen in der Umsetzung. Im Jahr 2025, so schätzt van Roje, werden die Windräder hier in Betrieb gehen.
In der Windkonzentrationszone Forsthövel, im Osten der Gemeinde, sollen laut van Roje drei Windkraftanlagen entstehen. Der Kreis Coesfeld hat die Genehmigung für drei Windkraftanlagen in der Zone gegenüber der Windpark Ascheberg GmbH & Co. KG mit Sitz in Billerbeck erteilt. Hier an der Ludgeristraße 37 sind mehrere Firmen wie die Windpark Ascheberg GmbH & Co. KG angesiedelt, etwa die Windinvest GmbH von Geschäftsführer und Rechtsanwalt Oliver Keßler.
Eines von den drei Windrädern soll durch die Tochtergesellschaft der Gemeinde Ascheberg, die Ascheberger Grundstücksentwicklungsgesellschaft (AGEG), errichtet werden, erklärt van Roje. Das löste große Diskussionen in der Ascheberger Politik aus. Ein weiteres wird durch Oliver Keßler errichtet und ein drittes gemeinsam von der Gemeinde und Oliver Keßler, wofür beide Parteien die gemeinsame Ascheberger Windkooperations GmbH gegründet haben, erklärt van Roje. Außerdem will sich der Kreis Coesfeld mit 25 Prozent an einem Windrad in der Zone beteiligen.
Im Osten der Gemeinde, vor der Zone Forsthövel, befindet sich die Windkonzentrationszone Osterbauer. Hier liege laut Klaus van Roje noch kein Antrag für die Errichtung von Windrädern vor. Circa vier Anlagen, so schätzt der Fachbereichsleiter für Bauen und Wohnen, könnten hier entstehen.
Die letzte der vier Windzonen ist die Windkonzentrationszone Holthoff. Sie befindet sich ganz im Nordosten der Gemeinde an der Grenze zum Drensteinfurter Ortsteil Rinkerode. Hier liegt die Genehmigung für vier Windräder vor, von denen zwei Anlagen durch die Gemeinde Ascheberg durch die Tochtergesellschaft AGEG selber gebaut werden. Hier seien die Genehmigungen später gekommen, als man es erwartet hätte, erklärt van Roje auf Anfrage. Deshalb rechnet er hier mit einer Inbetriebnahme der Windräder im Jahr 2026. Auch hier ist die Windpark Ascheberg GmbH & Co. KG mit Sitz in Billerbeck durch Oliver Keßler involviert.
Um den ganzen gewonnenen Strom zu managen, soll außerdem ein zweites Umspannwerk im Norden von Herbern entstehen. Am 23. Januar 2023 wurde die Energiepark Herbern GmbH ins Handelsregister eingetragen. Geschäftsführer sind hier Ingo Sander, Hermann Hülsmann und Oliver Keßler. Laut van Roje soll das Umspannwerk noch im Herbst 2024 gebaut werden. An den Windkraftanlagen der Gemeinde können sich die Bürger beteiligen. Darüber will die Gemeinde in der Klimaschutzwoche im September genauer informieren.