Bei dem auf der A1 angefahrenen Tier in der vergangenen Woche (15. Oktober) hinter dem Kreuz Münster-Süd bei Ascheberg ist noch immer nicht abschließend geklärt, ob es sich um einen Wolf handelt oder nicht. Wilhelm Deitermann vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Lanuv) erklärte am Montagvormittag (21. Oktober) auf Nachfrage, dass das Tier durch eine Wolfsberaterin abgeholt und ins LWL-Naturkundemuseum nach Münster gebracht worden ist.
Von dort ist das Tier ins Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe verlegt worden, wo es tierpathologisch untersucht wird. Hier werde etwa nicht nur die Frage nach der Todesursache geklärt, sondern auch, wie gesund das Tier war, wie viele Parasiten am Tier waren, wie gut es ernährt war, wie alt es war, ob es bereits andere Verletzungen hatte und auch, was es zuletzt gefressen hat.
DNA-Untersuchung in Gelnhausen
Am Senckenberg Forschungsinstitut in Gelnhausen wird dann noch die DNA des Tieres untersucht, mit der man das Tier individualisieren und möglicherweise schon einem Eintrag in der Datenbank zuweisen kann. Auch kann das Tier so einer eventuell bereits erfassten Familie zugeordnet werden. Am Ende gehen die Tiere dann ans Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) im Forschungsverbund Berlin e.V., da die Erkenntnisse für das bundesweite Wolfs-Monitoring wichtig sind, erklärt Deitermann.
Doch allein dass dieser Weg gegangen werde, lasse schon vermuten, dass es ein Wolf war, der auf der A1 bei Münster-Süd angefahren worden ist. Doch das konkrete Ergebnis der Untersuchung kann noch rund vier Wochen auf sich warten lassen, erklärt der Lanuv-Pressesprecher.
Fünf Unfälle im März und April
„Ob es ein Wolf ist, erkennt man in der Regel schon sehr gut, wenn man das Tier vorliegen hat“, erklärt Deitermann. „Dafür braucht man die DNA-Untersuchung nicht, es kann aber immer mal eine Verwechslung stattfinden. Die DNA-Untersuchung ist dann nochmal der absolute Beleg und gibt weitere Informationen.“ Jedes Tier bekommt eine bundesweit einmalige Nummer, die fortlaufend vergeben wird. Auf der Seite www.wolf.nrw kann man so sehen, dass es im März und April 2024 bereits fünf Autounfälle mit Wölfen gegeben hat. Hier sind alle nachgewiesenen Wolfssichtungen aufgeführt.
Das Tier auf der A1 war am späten Dienstagabend (15. Oktober) hinter dem Kreuz Münster-Süd in Richtung Ascheberg von einem Auto erfasst worden. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte das Tier gegen 23.11 Uhr die Fahrbahn gekreuzt, als es mit dem Wagen zusammenstieß. Das Tier erlag seinen Verletzungen.
