Zu schnelle Autofahrer im Bereich der Straße Am Haselbüschken und an der Altenhammstraße bereiten vielen Herbernern schon längere Zeit Bauchschmerzen. In der Sitzung des Nachhaltigkeits- und Mobilitätsausschusses beschäftigte sich am Dienstag (19. September) einmal mehr die Politik mit der Problematik - und sprach sich zumindest in einem Punkt für eine konkrete Lösung aus. Geht es nach den Volksvertretern, sollte die Straße Am Haselbüschken in eine Fahrradstraße umgewandelt werden.
Das würde bedeuten, dass das Tempolimit auf 30 km/h heruntergeschraubt wird. Da sich die Straße außerhalb geschlossener Ortschaften befindet, sind aktuell noch 100 km/h erlaubt. Durch die Umwandlung in eine Fahrradstraße dürften Radfahrer künftig auch nebeneinander fahren - und könnten somit auch nicht mehr von Autofahrern überholt werden, da die Straße hierzu nicht breit genug ist.
Zudem gibt es Überlegungen, die Altenhammstraße in die Planungen einzubeziehen. Hier brächte die Umwandlung in eine Fahrradstraße allerdings wohl nicht nur Vorteile mit sich. Denn die bislang geltenden Vorfahrtsregelungen in der Tempo-30-Zone müssten aufgehoben und eine umfassende neue Beschilderung aufgestellt werden. Ein Vorteil wäre hingegen, dass Radfahrer auch hier nicht mehr überholt werden dürften, laut Verwaltungsvorlage.
Anwohner sollen beteiligt werden
Dass ein solches Konstrukt jedoch im Sinne der Anwohner wäre, daran hegen Teile der Politik durchaus Zweifel. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, zunächst noch einen weiteren Workshop mit den Anliegern durchzuführen, um deren Meinung zu hören und Argumente zu sammeln. Darauf einigten sich letztlich auch die Ausschussmitglieder. SPD und Freie Wähler hatten eine erneute Bürgerbeteiligung in diesem Fall zunächst für nicht erforderlich gehalten, ließen sich dann jedoch umstimmen.
In der Folge zogen die Freien Wähler auch ihren Antrag auf die Schaffung eines Fußgängerüberweges an der Marienschule zurück. Das hing einerseits mit der noch ausstehenden Bürgerbeteiligung zusammen, andererseits aber auch damit, dass der Vorschlag nicht gerade auf Begeisterung bei den anderen Fraktionen stieß. Allen voran Elmar Hammwöhner zeigte sich angesichts der Vorstellung eines Zebrastreifens mehr als skeptisch. „Fußgänger sind dann unachtsamer - dadurch kommt es eher zu brenzligen Situationen“, argumentierte der SPD-Mann.
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Raser-Problem am Haselbüschken in Herbern: 100 km/h-Zone könnte zur Fahrradstraße werden