Immer wieder gibt es Meldungen, dass auf Friedhöfen Gräber durch Vandalismus beschädigt wurden. Nun ist das auch auf dem Herberner Friedhof an der Rankenstraße passiert. Gleich mehrere Gräber wurden von Unbekannten beschädigt.
Ein Fall wurde auch zur Anzeige gebracht. In der vergangenen Woche hatten Unbekannte eine Bronzestatue entwendet. Die Täter müssen dabei sehr viel Kraft aufgewendet haben. Denn: Die Figur war mit zwei stabilen Eisenstangen in ein Betonfundament eingelassen. Die Täter trennten die kleine Statue zwischen 18.30 Uhr am Mittwoch (28. Juni) und 17.50 Uhr am folgenden Donnerstag (29. Juni) ab.

Doch damit nicht genug: Auch weitere Gräber sind Zielscheibe von Vandalismus geworden. Zwar gibt es laut Polizei-Pressesprecher Sascha Kappel noch keine Anzeige bei der Polizei (Stand: Mittwoch, 11.30 Uhr), aber auch die Gemeinde Ascheberg, der die Friedhöfe gehören, hat von den Vorfällen bereits mitbekommen.
„Wenn Leute sich melden, dass etwas auf dem Friedhof passiert ist, unterrichten wir die Eigentümer der Gräber darüber“, erklärt Sascha Klaverkamp, Pressesprecher der Gemeinde Ascheberg, auf Anfrage. Viel mehr könne die Gemeinde in den meisten Fällen auch nicht tun.

„Die Gräber sind ja Privateigentum der Bürger. Die Gemeinde hat sie jeweils an die einzelnen Personen vergeben“, sagt Klaverkamp. „Wir sagen ihnen dann Bescheid und sagen, welche Möglichkeiten sie haben. Ob sie dann zur Polizei gehen oder nicht, ist ihnen selbst überlassen.“
In manchen Fällen ist die Gemeinde dann aber doch zuständig. „Wir werden tätig, wenn es sich um gemeindliches Eigentum handelt“, so der Pressesprecher. Also: Bei allem auf dem Friedhof, was sich nicht um ein Grab handelt, kümmert sich die Gemeinde.
Wenn Besucher des Friedhofs auf Vandalismus aufmerksam werden, wenden sie sich auch teilweise an das Bestattungsunternehmen Goßheger, das seinen Sitz ebenfalls an der Rankenstraße, unmittelbar neben dem Friedhof hat. „Das kommt zwar nicht so häufig vor, manchmal melden sich aber Leute“, sagt Karin Goßheger auf Anfrage.
Die Verantwortlichen des Bestattungsunternehmens unterstützen dann. „Mein Mann (Michael Goßheger, Inhaber, Anm. d. Red.) geht dann mit den Leuten auf den Friedhof und schaut sich das an“, so Karin Goßheger. „Wenn da dann etwas ist, gibt er auch Tipps, an wen sich die Leute damit wenden können und dass sie das der Polizei melden.“
Dafür appelliert auch die Polizei. „Wenn jemand Vandalismus auf dem Grab seiner Angehörigen bemerkt, sollte das zur Anzeige gebracht werden. Wir nehmen das auf“, erklärt Sascha Kappel.
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