Unterrichts-Ausfall in Ascheberg An einer Schule fast 10 Prozent weniger Regelunterricht

Stunden-Ausfall: Eine Schule fast 10 Prozent weniger Regelunterricht
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Das NRW-Schulministerium hat detaillierte Daten aus dem Schuljahr 2023/2024 zum Geschehen in den Schulen in Nordrhein-Westfalen veröffentlicht. Konkret geht es um Zahlen zum Unterrichtsausfall. Aber auch dazu, wie viel Unterricht nach Stundenplan stattgefunden hat und wie viele Stunden in anderer Form (Maßnahmen in Lerngruppen, Distanzunterricht, etc.) umgesetzt wurden. Aus den Zahlen lassen sich auch für jede Schule in Ascheberg konkrete Daten abrufen. Eine Analyse.

Im landesweiten Vergleich haben an den Schulen in NRW im Schnitt 77,5 Prozent des Unterrichts gemäß Stundenplan stattgefunden. In 6,2 Prozent der Fälle wurde der Unterricht in besonderer Form durchgeführt. Darunter fallen etwa Schulfahrten, Exkursionen, Projekttage oder Schul- und Sportfeste. Dies sei laut Schulministerium verpflichtender Bestandteil des Bildungsauftrages.

In 8,1 Prozent der Fälle wurde der Unterricht durch Maßnahmen mit einer anderen Lehrkraft in der jeweiligen Klasse durchgeführt. In 1,6 Prozent der Fälle fand die Maßnahme in einer veränderten Lerngruppe statt. Zu Distanzunterricht kam es in 0,4 Prozent der Fälle. Eigenverantwortliches Lernen gibt es in den Grundschulen noch nicht, an den weiterführenden Schulen lag die Quote bei 1,4 Prozent. Ersatzlos ausfallen mussten 4,8 Prozent des Unterrichts in Nordrhein-Westfalen.

St. Lambertus Grundschule in Ascheberg
An der St. Lambertus Grundschule in Ascheberg kam es zu weniger ersatzlosem Stundenausfall als im NRW-Durchschnitt. © Tina Nitsche

Und wie sah die Lage im zurückliegenden Schuljahr in Ascheberg konkret aus?

Lambertus-Grundschule: Hier hat der Unterricht gemäß Stundenplan zu 81,8 Prozent stattgefunden. Unterricht in besonderer Form gab es in 6 Prozent der Fälle. In 8,2 Prozent der Fälle wurde die jeweilige Klasse von einer anderen Lehrkraft betreut. In 2,2 Prozent der Fälle wurde die Klasse gemeinsam mit anderen Schülerinnen und Schülern betreut. Ersatzlos ausfallen mussten 1,9 Prozent aller Stunden, oder auch konkret 334 Stunden. Hier hat also mehr Unterricht nach Stundenplan stattgefunden und es gab weniger Ausfälle als im NRW-Durchschnitt.

Marien-Grundschule: Hier hat mit 70,6 Prozent knapp 10 Prozent weniger Unterricht gemäß Stundenplan stattgefunden als im NRW-Durchschnitt (80,2 Prozent im Schnitt der NRW-Grundschulen). In 5,5 Prozent der Fälle fand Unterricht in besonderer Form statt. In 7,8 Prozent der Fälle mussten die Klassen durch eine andere Lehrkraft betreut werden, in 13 Prozent der Fälle durch eine andere Lehrkraft gemeinsam mit klassenfremden Schülern. In 3 Prozent der Fälle fiel der Unterricht ersatzlos aus (300 Stunden).

Profilschule Ascheberg: An der Sekundarschule fand mit 74 Prozent etwas mehr Unterricht nach Plan als im NRW-Durchschnitt für Sekundarschulen statt. In 9 Prozent der Fälle gab es Unterricht in besonderer Form. In 13 Prozent wurden die jeweiligen Klassen von einer anderen Lehrkraft betreut. In einem Prozent der Fälle von einer anderen Lehrkraft gemeinsam mit klassenfernen Schülern. Unterrichtsausfall gab es in 3 Prozent der Fälle (889 Stunden).

„Situation relativ problemlos“

Wir haben die Schulen auch nach ihren Stellungnahmen zu den veröffentlichten Zahlen gefragt. Bis auf die Profilschule Ascheberg haben wir keine Rückmeldung auf unsere Anfrage vom 18. Dezember erhalten. Vom Schulleiter der Profilschule Stephan Helfen heißt es in seiner Antwort: „Die Situation an der Profilschule in Ascheberg in Bezug auf Unterrichtsausfall gestaltet sich relativ problemlos. Mit einer guten Personalausstattungsquote von 100 Prozent konnten wir die Ausfälle in den meisten Fällen kompensieren. Mit einer Quote von 3 Prozent (Unterrichtsausfall, Anm. d. Red.) im Schuljahr 23/24 liegen wir deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 5,3 Prozent bezogen auf die Schulform Sekundarschule.“

Aus der landesweiten Statistik geht hervor, dass in 52,8 Prozent der Fälle vom Regelunterricht abgewichen werden muss, weil die eigentliche Lehrkraft erkrankt ist oder sich in einer Kur befindet.

Stephan Helfen ist der Leiter der Profilschule in Ascheberg.
Stephan Helfen ist der Leiter der Profilschule in Ascheberg. © Johanna Wiening