Ein 39 Jahre alter Mann ist am 9. Januar nicht nur in einen Rettungswagen des DRK gefahren, als er in Ascheberg auf der Herberner Straße in Richtung Herbern unterwegs war. Er war bei diesem Winterwetter auch mit Sommerreifen unterwegs und hatte keine gültige Fahrerlaubnis. Das teilte die zuständige Kreispolizeibehörde in Coesfeld auf Anfrage mit. Demnach war der 39-Jährige am 9. Januar in einem grauen Audi A6 unterwegs, als er an der Kreuzung zur Südallee versuchte zu bremsen, um dem einfahrenden Rettungswagen, der auf dem Weg zu einem Einsatz war, Vorfahrt in die Herberner Straße zu gewähren.
Weil die Straße allerdings aufgrund der Temperaturen glatt war und die Sommerreifen des Aschebergers das Bremsen unmöglich machten, kollidierte der Ascheberger mit dem Rettungswagen. Dass dem Mann eine Fahrerlaubnis fehlte und er mit Sommerreifen unterwegs war, fiel den Beamten der Polizei dann bei der Kontrolle der Lage auf.

Rechtliche Konsequenzen
Laut DRK-Vorstand Christoph Schlütermann war der Ascheberger mit seinem Fahrzeug hinten auf den Rettungswagen aufgefahren und dabei unter den Rettungswagen gekommen. Dadurch habe sich der Radkasten des Rettungswagens komplett verzogen. Außerdem sei der Rahmen des Rettungswagens deutlich eingedrückt worden. „Der Rettungswagen war noch fahrbereit und konnte die Fahrt auch fortsetzen, muss aber jetzt in eine Fachwerkstatt.“
Warum der Mann keine Fahrerlaubnis besitzt – ob er nie eine besessen hat oder diese ihm entzogen wurde – ist aktuell noch unklar. Allerdings kommen jetzt einige Konsequenzen auf den Ascheberger zu. Zum einen muss er sich wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis strafrechtlich verantworten, wegen des Unfalls selber und des Fahrens mit Sommerreifen kommen ordnungsrechtliche Konsequenzen auf ihn zu. Verletzte hat es bei dem Unfall nicht gegeben. Zur Schadenshöhe insgesamt konnte die Polizei keine Angaben machen. Das DRK schätzt den Schaden am Rettungswagen allein auf 10.000 bis 15.000 Euro.
350.000 Euro teurer RTW
Ärgerlich sei vor allem, dass der 350.000 Euro teure Rettungswagen gerade neu sei und nicht ohne Weiteres neue Rettungswagen – die haben laut Schlütermann mittlerweile Lieferzeiten von drei bis vier Jahren – nachbestellt werden können. „Es gibt Ersatzfahrzeuge, aber der Fuhrpark wird knapp“, so Schlütermann im Gespräch mit uns. „Die Versorgungssicherheit ist gegeben, aber sowas darf nicht oft geschehen.“ Der Rettungswagen gehört dem Kreis Coesfeld, der sich nun auch um die Schadensregulierung kümmern muss. Dessen Ausfall wird nun erst einmal mit Ersatzfahrzeugen des DRK kompensiert.