Die Vorbereitungen für die neue Ausstellung im Heimathaus Herbern laufen auf Hochtouren. Am Sonntag (23. April 2023) wird die Schau „Der Mensch und das liebe Vieh“ um 15 Uhr offiziell eröffnet. Lieb waren die Menschen früher aber eher selten zu den Tieren. So zeigt ein ganz besonderes Ausstellungsstück, wie tierische Kraft für die Arbeit eingesetzt wurde.
„Dies ist ein gut erhaltener Hunde-Göpel“, erklärt Ausstellungsleiterin Liane Schmitz bei einem Ortsbesuch gut eine Woche vor der Eröffnung. Früher wurden die Hofhunde darin eingespannt. Sie liefen auf einer schrägen Fläche, die sich wie ein Fließband unter ihnen bewegte, und trieben damit eine Welle an. An diese Welle ließen sich diverse Gerätschaften anschließen. Im Falle des Herberner Ausstellungs-Göpels ist es ein Butter-Drehfässchen. Hunde schlugen damit früher Sahne zu Butter.

Hundegöpel für arme Bauern
„Wer sich kein Pferd leisten konnte, der ließ eben seine Hunde für sich arbeiten“, erklärt Liane Schmitz. Es gab dafür zwei verschiedene Bauweisen. Eine Art großes Hamsterrad, in dem die Tiere liefen und der besagte Göpel mit dem Laufband.
Wie kam der Heimatverein auf das Motto der diesjährigen Ausstellung? „Wir versuchen immer, etwas mit aktuellem Bezug zu machen“, sagt sie. Themen wie Tierwohl oder Veganismus seien aktuelle Schlagworte. „Also haben wir uns überlegt, wie das heute und früher mit den Tieren ist und war. War ein armes Schwein heute auch früher ein armes Schwein?“
Tiere als Nahrungslieferanten
Diese Frage, die sie selbst aufgeworfen hat, könne man nicht so klar beantworten. Früher wie heute waren Tiere als Nahrungslieferanten gedacht. Ob es ihnen damals oder heute besser ging, könne man nicht pauschal klären.
Die Schau im Heimathaus an der Altenhammstraße legt einen großen Fokus auf Tiere und bäuerliche Umgebung. „Aber auch Themen wie Brieftauben und die Jagd werden in der Ausstellung angesprochen“, sagt Edith Budde vom Heimatverein Herbern. Das Ganze wird erlebbar gemacht durch Hinweistafeln sowie zahlreiche Ausstellungsstücke. Momentan sind die Helfer des Heimatvereins dabei, diese Stücke aufzubauen und ansprechend zu präsentieren.

Stall mit Hühnern und Schweinen
Im ersten Stock des alten Fachwerkhauses von 1835 ist ein Stall zu sehen. Links ein hölzerner Hühner-Käfig mit ausgestopften Tieren, hinten an der Wand die Fotografie zweier unterschiedlich großer Schweine. „Das ist auch sehr interessant“, sagt Liane Schmitz und zeigt auf das Abbild. „Im 19. Jahrhundert waren die Schweine deutlich kleiner als heute, die durch Zucht und Fütterung viel größer werden.“
Lebende Tiere sind in der Ausstellung natürlich nicht zu sehen. Dafür aber ausgestopfte Exemplare oder Stofftiere. Zudem viele Gerätschaften, etwa zur Milchwirtschaft, die unmittelbar mit dem Thema „Der Mensch und das liebe Vieh“ zu tun haben.

Lebende Tiere zur Eröffnung
Wer lebende Tiere sehen möchte, sollte zur Eröffnung am Sonntag (23. April), um 15 Uhr kommen. „Wenn es nicht gerade in Strömen regnet, werden einige Tiere vor Ort sein“, kündigt die Ausstellungs-Leiterin an. So ist geplant, dass zwei kundige Kinder ein Huhn und ein Kaninchen den Gästen vorstellen, außerdem schaut ein Alpaka vorbei. „Die Hundeschule Kehrmann kommt mit einigen Tieren“, sagt Liane Schmitz. „Dabei können vor allem die Kinder, aber auch die Erwachsenen, lernen, wie man auf fremde Hunde richtig zugeht.“
Liane Schmitz erklärt den Hundegöpel. rn.de/herbern
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