Es ist ein Neustart für alle Beteiligten. Nach 15 Monaten unter kommissarischer Leitung hat die Profilschule Ascheberg einen neuen Schulleiter gefunden. Stephan Helfen kommt von der Erich-Fried-Gesamtschule aus Herne, wo er ebenfalls Schulleiter war.
Die Freude auf den Neustart und die neue Leitung ist groß. Das spürte man auch bei Marcel Hake, dem stellvertretenden Schulleiter, der zum vierköpfigen kommissarischen Leitungsteam gehört hatte. „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit“, sagt er über Stephan Helfen und fügt an: „Es ist natürlich auch schön, ein paar Aufgaben wieder abgeben zu können.“
Diese zu übernehmen, darauf freut sich der neue Schulleiter. Ein Job als Lehrer war in seiner Laufbahn allerdings nicht immer vorhersehbar. Der 57-Jährige machte nach seinem Realschulabschluss zuerst eine Lehre zum Fernwärme-Elektroniker, arbeitete zeitweise in diesem Job in München.
Zivildienst bringt Umdenken
Erst sein Zivildienst, den Helfen in einer heilpädagogischen Einrichtung für Kinder im Vorschulalter absolvierte, brachte das Umdenken. „Das hat mich berührt und es kam der Wunsch auf, vielleicht doch noch mal etwas Pädagogisches zu machen“, erklärt er.
Also ging es zurück ins Ruhrgebiet für Abitur und Studium. Sein Referendariat machte er dann an der Realschule in Lüdinghausen und arbeitete dort auch bis 2009 weiter als Lehrer. Danach ging es für ihn als stellvertretender Schulleiter nach Waltrop, bevor er 2016 eben die Stelle als Schulleiter in Herne angenommen hatte. Und nun eben Ascheberg.
Aber wie kam es zu der Entscheidung, sich an der Profilschule zu bewerben? „Sicherlich hat da auch die Wohnortnähe eine Rolle gespielt“, gibt Stephan Helfen, der seit seinem Referendariat in Lüdinghausen wohnt, zu. Doch das war nicht der einzige Grund. „Ich stehe voll hinter dem integrativen Schulsystem. Außerdem ist die Profilschule gut aufgestellt und hat einen Träger, der in Bildung investiert – das gefällt mir natürlich gut.“

Seine neue Schule will Stephan Helfen nun nach und nach kennenlernen. Den Lehrern hat er sich bereits vorgestellt, am Montag folgen dann die neuen Fünftklässler. „Danach will ich in den ersten 14 Tagen durch alle Klassen gehen“, erklärt er.
Den Standort Herbern hat Helfen besonders im Blick. „Ich achte auch darauf, dass ich unter der Woche sowohl in Ascheberg als auch in Herbern bin und werde auch an beiden Standorten unterrichten“, erklärt Helfen. Seine Fächer sind Sport, Mathe und katholische Religion.
Für sein neues Amt nimmt sich Stephan Helfen einiges vor. Auch weil er weiß: Mit dem Campus-Neubau steht einiges bevor. „Das sind Zeiten der Veränderung, aber das ist doch auch spannend“, sagt der 57-Jährige. Was ihm wichtig ist? „Offene und verlässliche Kommunikation. Wenn man eine offene Atmosphäre pflegt, findet man auch immer Lösungen.“
Aber auch für die Schule hat Stephan Helfen sich klare Ziele gesetzt. „Es ist meine Aufgabe, die Qualität von Unterricht zu sichern. Dazu ist mir wichtig, eine verlässliche Schule zu sein, wo so wenig Unterricht wie möglich ausfällt“, nennt er zwei Beispiele.
Der 57-Jährige ist sich auch der besonderen Bedeutung der Profilschule als einzige weiterführende Schule in Ascheberg bewusst. „Das wurde bisher ja auch schon gemacht, aber wir wollen dafür sorgen, dass die Profilschule eine Schule für alle Kinder ist und alle Kinder hier gefördert werden“, sagt Helfen. Pläne hat der neue Schulleiter also - in den kommenden Monaten geht es nun an die Umsetzung.