Die katholische Kirchengemeinde St. Lambertus Ascheberg hat der Gemeinde Ascheberg die Übernahme des St.-Anna-Friedhofs in Davensberg vorgeschlagen. Der Hintergrund: Die Verwaltung des Friedhofs wird für die Kirchengemeinde zunehmend schwieriger. Der Kirchenvorstand möchte durch die Übergabe die Verwaltung vereinfachen und das ehrenamtliche Engagement entlasten. Die Übernahme sei zum Jahr 2026 geplant, hieß es in der jüngsten Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses.
Laut Bestattungsgesetz NRW sind Gemeinden verpflichtet, Friedhöfe für ihre Einwohner bereitzustellen. Die Gemeinde Ascheberg betreibt bereits die Friedhöfe in Ascheberg und Herbern. Würde die Übernahme abgelehnt, wäre die Gemeinde somit mit den beiden Friedhöfen trotzdem gesetzlich abgesichert. Eine Schließung des Friedhofs Davensberg würde für viele Einwohner allerdings bedeuten, dass sie nicht mehr neben ihren verstorbenen Familienmitgliedern beigesetzt werden könnten.
Einigkeit im Ausschuss
Im Ausschuss herrschte Einigkeit. Der Friedhof Davensberg soll erhalten bleiben. Volker Müller-Middendorf von der UWG stimmte besonders durch private Umstände für den Erhalt des Friedhofs: „Ich habe es für mich persönlich gar nicht vorstellen können, dass der Friedhof in Davensberg aufgelöst würde. Meine Schwiegereltern sind in den letzten zwei Jahren verstorben und liegen auch dort.“
Weiter wies er auf den Flächenbedarf hin. „Wir sind nun eine ziemlich veraltete Gesellschaft. Die Sterbefälle werden sich in der Zukunft häufen. Würden wir diesen Friedhof außer Funktion setzen, dann könnten wir den Bedarf vielleicht nicht mit den Flächen der anderen Friedhöfe abdecken. So sollte der Friedhof erhalten bleiben und auch als entsprechende Erinnerungsstätte, die besonders an entsprechenden Feiertagen stark besucht wird, betrieben werden“, so Müller-Middendorf.
Die anderen Parteien schlossen sich dem an. Damit folgte auch die einstimmige Entscheidung für die Übernahme des Friedhofs durch die Gemeinde Ascheberg, sodass dem Rat zu gegebener Zeit ein entsprechender Beschlussvorschlag vorgelegt werden soll.
Finanzielle Auswirkungen
Bislang wird der Friedhof durch das Pfarrbüro, den Verwaltungsreferenten und einen ehrenamtlichen Friedhofsausschuss betreut. Arbeiten wie der Bodenaushub bei Beisetzungen werden in Kooperation mit dem Bauhof der Gemeinde durchgeführt. Die Gebührenverwaltung liegt ebenfalls bei der Gemeinde.
Bei der Übernahme des Friedhofs durch die Gemeinde Ascheberg würde es finanzielle Auswirkungen auf den Gebührenhaushalt geben. So würden die dadurch entstehenden Kosten über die Friedhofsgebühr kostendeckend erhoben werden, so Bürgermeister Thomas Stohldreier während des Ausschusses. Eine Änderung oder Neufassung der Friedhofssatzung sowie der Friedhofsgebührensatzung der Gemeinde Ascheberg sei dann erforderlich.