
Vor Mel’s Café in Herbern sind nun die sogenannten Ascheberg-Poller aufgestellt worden. © Claudia Hurek
Spezieller Ascheberg-Poller löst alte Fahrradständer in der Gemeinde ab
Radverkehr in Herbern
Er ist schnell abmontiert, bietet, wo möglich, Platz für Lastenräder und wird in der Gemeinde produziert: der Ascheberg-Poller. Auch Aufstell-Wünsche der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt die Gemeinde.
5 Fahrrad-Abstellplätze statt eines Parkplatzes: Direkt vor Mel’s Café in Herbern stehen seit Kurzem fünf der sogenannten Ascheberg-Poller. Und viele weitere sollen in den drei Ortsteilen der Gemeinde Ascheberg noch folgen, wie Christian Scheipers aus dem Ascheberger Tiefbauamt auf Anfrage mitteilte.
„Der Ascheberg-Poller hat mehrere Vorteile, die man so nicht bekommt am Markt.“ Zum einen wolle man wegkommen von den klassischen Speichenkillern, in denen man das Vorderrad parkt, in der Hoffnung, dass das Eigengewicht des Fahrrads das Vorderrad nicht verbiegt. Da es aber immer mehr E-Bikes gebe und diese auch schwerer seien, habe man eine andere Lösung gesucht. Darüber hinaus ließen sich die Räder auch mit schweren Ketten an den Pollern befestigen.
Poller lassen sich nur mit Spezialschlüssel abmontieren
Ein weiterer Vorteil liege aber in der Montage: Anders als bei den bisherigen Fahrradständern müssten mit dem Ascheberg-Poller nun nur noch zwei Pflastersteine aufgenommen, eine Hülse im Boden montiert und die Steine wieder eingesetzt werden. Zuvor habe man mehr Pflaster aufnehmen und den Bereich betonieren müssen.
Die Ascheberg-Poller ließen sich außerdem per Schnellverschluss mit einem Spezialschlüssel in den Händen des Bauhofes herausnehmen, was mit Blick auf Veranstaltungen wie die Jacobi-Kirmes oder die Italienische Nacht wichtig sei, so Scheipers. Das ist bei den alten Fahrradständern nicht möglich. Was noch für die neuen Ständer spricht: Die Poller stehen, wenn möglich, so weit auseinander, dass auch Lastenräder von beiden Seiten bequem geparkt werden können.

Die Poller tragen das Wappen der Gemeinde. © Claudia Hurek
Neben Mel‘s Café gibt es die Poller bereits am Rathaus in Ascheberg, am Florianbrunnen und vor dem Tiefbauamt an der Bultenstraße. Hier war der erste Musterpoller der Gemeinde aufgestellt worden, auch um ihn in der Praxis zu testen. Am Bauhof lägen bereits Paletten weiterer Poller, die darauf warten, auf dem Gemeindegebiet installiert zu werden. Unter anderem am Eschenplatz, wo 20 bis 25 Rad-Parkmöglichkeiten entstehen sollen. Hier warte man aber noch, bis die Bagger endgültig abrückten, damit die Poller nicht aus Versehen durch die Arbeiten beschädigt würden, so Scheipers.
Im Zuge der weiteren Ortskern-Umgestaltung (Sandstraße, Katharinenplatz und Kirchplatz) sollen ebenfalls neue Poller installiert werden. Die Landschaftsplaner würden die Poller für jeden Bauabschnitt mitdenken. Wo allerdings darüber hinaus weitere hinkommen, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen.
Unternehmen aus Davensberg fertigt die Poller mit Logo an
Die Poller vor Mel‘s Café etwa seien auf Anregung von Bürgern installiert worden, so Scheipers. Hinweise für logistisch günstige Stellen nimmt die Gemeinde entgegen und würde dort jeweils Poller installieren, wenn es Sinn macht. Was man nun allerdings nicht machen werde, so Scheipers, sei es, alte, noch funktionstüchtige Fahrradständer abzumontieren. Viel mehr würden Ascheberg-Poller immer dann nachrücken, wenn die Vorgänger-Ständer abgängig seien. „Wir verfallen da nicht in Aktionismus“, so Scheipers.
Angefertigt werden die Poller mit dem Ascheberg-Logo von der Firma Othmerding aus Davensberg, mit dem die Gemeinde die Metallständer gemeinsam entwickelt hat. Kostenpunkt pro Poller: um die 200 Euro. Die schwarzen Poller haben außerdem den gleichen Farbton wie die Stahlgestelle der Bänke und der Lampen, sodass sie sich ins Gesamtbild des Ortes gut einfügen sollen, so Scheipers. Die Poller gibt es in der Gemeinde seit 2020. Darüber hinaus werden auch Fahrradbügel in der Gemeinde installiert. Ein Limit, wie viele Poller am Ende in der Gemeinde aufgestellt werden sollen, gibt es nicht, so Scheipers.
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
