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Bauern in Herbern und Umgebung sorgen sich um ihre Schweine
Afrikanische Schweinepest
Wildschweine sind in Herbern und Umgebung kein Standwild. Sie kommen nicht dauerhaft in den Wäldern vor. Trotzdem sorgen sich Bauern um ihre Schweine – wegen der afrikanischen Schweinepest.
Die afrikanische Schweinepest, kurz ASP, bereitet seit Anfang 2014 den Ländern Europas Sorgen. Auch im asiatischen Raum verlauten die Nachrichtenagenturen Massenkeulungen von betroffenen Tieren. In Vietnam kam es Ende Mai dieses Jahres zu etwa 1,7 Millionen Tötungen infizierter Schweine.
Die aus Afrika stammende Tierseuche überträgt sich durch den direkten Kontakt mit infizierten Tieren über Blut oder Flüssigkeiten sowie indirekt über kontaminierte Kleidung oder Maschinen.
Schweine entwickeln schwere Krankheitsanzeichen
Nach einer Infektion entwickeln die Tiere schwere, aber unspezifische Krankheitsanzeichen. Die Krankheit selbst ist keine Zoonose, das heißt, sie ist nicht von Tier auf Mensch übertragbar. Für Menschen stellt sie keine direkte Bedrohung dar. Für Tiere ist die Situation prekär.
In Anbetracht der Ausbreitung von ASP hat das Friedrich Loeffler Institut, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Deutschland, Anfang Mai seine Risikobewertung aktualisiert.

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„Die Gefahr für Deutschland im Allgemeinen ist momentan sehr hoch“, sagt Gerhard Reimann, Vorsitzender des landwirtschaftlichen Ortsvereins in Herbern. Auch er selbst betreibt Schweinemast auf seinem Hof.
Aktuell gebe es im Südosten Belgiens Berichte von ASP-Fällen. Pressemeldungen zufolge kam es am 31. Mai mit 8000 betroffenen Tieren zum bisher größten Ausbruch von ASP in Polen. Für Deutschland bedeutet das ein erhöhtes Risiko, da die Krankheit aus den Nachbarländern auf verschiedenen Wegen ins Inland geraten kann.
Gerd Reimann sagt: „Die Sensibilität für das Thema ist da.“
„Die Sensibilität ist da“, so Reimann. Die Bauern in Herbern wüssten um die Gefahr, die eine solche Seuche darstelle. „Wir sind alle sehr vorsichtig“, sagt er. Dabei bestünde das Risiko vor allem in der Erkrankung von Schwarzwild, also Wildschweinen. In Herbern käme es einzelne Male vor, dass Wildschweine gesichtet würden.
Mögliche Maßnahmen
Um einen Ausbruch zu verhindern, könne man einige Präventionsmaßnahmen ergreifen, sagt Gerhard Reimann. Einfriedung der Stallanlagen, das heißt, die Umzäunung dieser, damit die Anlage nicht von jedermann betretbar ist sowie die Unterbindung vom Kontakt mit Schwarzwild seien Voraussetzung für eine erfolgreiche Prävention.
„Die Kreise haben sich recht gut vorbereitet“, sagt auch Landwirt Georg Silkenbömer aus Ascheberg. Das Schwarzwild würde jetzt schon untersucht. Wer Fleischprodukte aus dem Ausland kaufe, sollte auf jeden Fall auf die richtige Entsorgung achten, um die Infizierung von Schwarzwild durch Nahrungsaufnahme zu verhindern.