Fünf Tage nach der aufsehenerregenden Verfolgungsjagd von der A1 bis nach Herbern hat die Polizei Coesfeld mittlerweile den Fall übernommen und weitere Details zu dem Vorfall genannt. Demnach sollte das niederländische Fahrzeug am Freitag (3. Januar) durch Beamte des Hauptzollamtes Dortmund auf der A1 bei einer zollrechtlichen Kontrolle überprüft werden. Die Beamten gaben dem Fahrer Zeichen, sein Fahrzeug anzuhalten. Doch stattdessen habe er sich der Kontrolle entzogen und sei davongefahren, wie Sprecher Moritz Bredekamp von der Coesfelder Polizei auf Nachfrage erklärt.
Bei der Verfolgung war die Polizei unter Führung des Polizeipräsidiums Dortmund beteiligt. „Die Verfolgungsfahrt begann auf der A1 in Fahrtrichtung Bremen in Höhe der Anschlussstelle Hamm-Bockum/Werne und führte über die B54 in Richtung Ascheberg-Herbern, bis der Sichtkontakt abriss“, so Bredekamp weiter. „Nach einem Zeugenhinweis wurde das Fluchtfahrzeug schließlich in Herbern in einer Sackgasse verlassen aufgefunden.“
Gestohlenes Fahrzeug
Warum sich der Fahrer der Kontrolle entzog, ist noch nicht abschließend geklärt. Nahe liegt aber, dass er sich unter anderem davon machte, weil der weiße Lieferwagen, mit dem er unterwegs war, laut Polizei gestohlen und mit einem anderen Kennzeichen versehen wurde. Auch im Lieferwagen selbst stießen die Beamten auf Gestohlenes. „Im Lieferwagen befanden sich diverse Werkzeuge. Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich hierbei – zumindest teilweise – um Diebesgut“, so Bredekamp.
Hinweise auf Handel oder Einfuhr von Betäubungsmitteln haben sich bislang laut Polizei nicht ergeben. „Die Polizei ermittelt bisher aufgrund von Verkehrs- und Eigentumsdelikten. Da diese nicht in den Zuständigkeitsbereich des Zolls fallen und das Fahrzeug in Herbern aufgefunden wurde, wird der Sachverhalt hier in der Kreispolizeibehörde Coesfeld bearbeitet.“
Nach wie vor ist der Fahrer des niederländischen Fahrzeuges auf der Flucht, nachdem er das Fahrzeug in einer Sackgasse Im Roggenkamp geparkt und sich davon gemacht hatte. „Die Ermittlungen zu seiner Person, seinen Motiven und seiner Beteiligung an den im Raum stehenden Delikten dauern an“, heißt es aus Coesfeld abschließend.
Gefahr für Verkehrsteilnehmer
Am Freitag hieß es laut Erstinformationen, dass der Mann mit hoher Geschwindigkeit auf der Flucht war, wodurch er sämtliche andere Verkehrsteilnehmer gefährdet habe. Glücklicherweise habe es durch seine rücksichtslose Fahrweise weder Personen- noch Sachschäden gegeben.
