Immer wieder wiesen Anwohner des Radweges an der Grenze zu Drensteinfurt auf die Gefahrenstelle der Kreuzung K21/L671 hin. Doch schon bei einem Info-Abend Ende Oktober 2022 hatte der Drensteinfurter Bürgermeister Carsten Grawunder angekündigt, dass dort nicht „genug“ Unfälle geschehen seien, als dass die entsprechende Verkehrsbehörde die Kreuzung als Unfallhäufungspunkt einschätzen würde.
22 Drensteinfurter Ratsmitglieder stimmten am 2. Juli 2024 gegen den Bau eines Kreisverkehres an der Stelle. Doch wie sich nun herausstellt, gibt es doch wieder Hoffnung für den Kreisverkehr. Das bestätigten am Donnerstag (27. Februar) die Stadt Drensteinfurt und der Landesbetrieb Straßen.NRW in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Darin schreibt Christoph Britten aus dem Bauamt der Stadt Drensteinfurt: „Bereits seit vielen Jahren setzten sich die Stadt Drensteinfurt und die Anlieger für eine Veränderung des Verkehrsknotenpunktes L671 und K21 westlich von Mersch ein. Der Knotenpunkt hatte sich in der Vergangenheit zu einem regelrechten Unfallschwerpunkt entwickelt, sodass hier dringender Handlungsbedarf gegeben war.“ Zunächst war an der Stelle Tempo 50 eingerichtet worden, zudem wurde die Kreuzungseinmündung verengt. Was Erfolg gebracht habe.
Mit dem Bau des Radweges von Herbern nach Mersch sei das Thema Kreisverkehr dann wieder aufgekommen, so Britten. „Von Seiten der Stadt Drensteinfurt wurde wieder die Idee eines Umbaus der Kreuzung zu einem Kreisverkehr vorangetragen, einzig die Finanzierung einer solchen Maßnahme blieb zunächst ungeklärt.“ So habe man zunächst nur eine Querungshilfe und eine Linksabbiegerspur vorgesehen. Entsprechend die negative Entscheidung des Rates im Sommer 2024.
Straßen.NRW trägt Kosten
Weil das Unfallgeschehen in dem Kreuzungsbereich nun aber zugenommen hat, habe man jetzt entschieden, die Kreuzung doch zu überplanen, erklärt Britten. „Im Rahmen der Verkehrsplanung wird nun untersucht, ob der Umbau der Kreuzung mit einem Kreisverkehr oder mit einer Lichtsignalanlage die bessere Umbauvariante darstellt.“ Der Bau des Radweges und die Überlegungen zur Kreuzung fänden losgelöst voneinander statt, sodass sich der Radwegebau dadurch nicht verzögere.
Um die Umgestaltung des Kreuzungsbereiches voranzutreiben, unterstütze die Stadt den Landesbetrieb bei der Planung und dem entsprechenden Grunderwerb. „Finanziell wird der Kreuzungsumbau von Straßen.NRW getragen. Die voraussichtlichen Baukosten werden im Verlauf der Vorplanung ermittelt.“
Erster Abschnitt: Herbst 2025
Das gesamte Bauprojekt des Radwegebaus soll nach aktueller Kostenschätzung insgesamt etwa 1,1 Millionen Euro kosten. Das Radwegeprojekt von der Kreuzung L671/K21 bis zum Bahnübergang Mersch wird durch Straßen.NRW, nach erneuter Anhebung der Förderquote, mit insgesamt 420.000 Euro gefördert.
Der erste Bauabschnitt bis zum Ortseingang Mersch soll bis Herbst 2025 abgeschlossen werden, der zweite Bauabschnitt innerhalb der Ortslage Mersch soll bis Herbst 2026 fertiggestellt sein. „Im Zuge des zweiten Bauabschnitts werden dann auch die Regenwasserkanäle in Mersch saniert werden müssen, da diese unterhalb der geplanten Radwegetrasse liegen und partiell starke Schäden aufweisen. Hier findet aktuell noch die Erarbeitung eines Sanierungskonzeptes statt, sodass hierzu noch keine belastbaren Aussagen getroffen werden können“, so Britten.
Nach mittlerweile Jahren des Verzuges gäbe es dann endlich den lang ersehnten Lückenschluss zwischen der Kreuzung und dem Merscher Bahnhof. Die Gemeinde Ascheberg hatte den Radweg in Herbern bis zur Kreuzung im Frühjahr 2022 fertiggestellt. Allerdings nicht ohne Probleme: Im Nachgang musste die ausführende Firma noch einmal anrücken und Ausbesserungen vornehmen.