Premiere: Dorffibel für Herbern Carlo und Korax erklären Kindern das Dorf

Premiere der Dorffibel: Carlo und Korax erklären Kindern das Dorf
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Was wissen Kinder eigentlich über ihren Wohnort? „Früher gab es den Heimatkunde-Unterricht“, sagt Jutta Richter, da hätten die Kinder etwas rund um ihre Umgebung in der Schule gelernt. Heute ist das nicht mehr der Fall. Aber wie erklärt man Grundschülern, wie ein Dorf wie Herbern funktioniert? Welche Geschäfte, Behörden, Organisationen es gibt? Der SV Herbern hat eine Lösung gefunden. In einem Kraftakt hat er, unter anderem mit Hilfe der bekannten Herberner Kinderbuch-Autorin, die „Dorffibel Herbern“ aus dem Boden gestampft.

Doch das Projekt, das „durch eine Anregung der Mariengrundschule ins Rollen kam“, sagt SVH-Vorsitzender Jürgen Steffen, sowie durch die Idee der Herberner Journalistin Isabel Schütte, drohte im Juni 2023 zu scheitern. Kai und Kerstin Ringelkamp, die für die Illustrationen und die Druckvorlagen verantwortlich zeichneten, zogen sich aus privaten Gründen zurück. Was nun?

Richter-Enkelin springt ein

Jutta Richter sprang ein. „Sie holte die Kohlen aus dem Feuer“, lobt Steffen. Sie spannte ihre Enkeln Lili Thenior (17) für die Illustrationen ein und gewann die Drensteinfurter Grafik-Designerin Gisel Schäper für die Druckvorlagen. „Was man sonst in neun Monaten schafft, haben wir in acht Wochen erreicht“, beschreibt Jutta Richter den Zeitdruck.

Doch der hat dem Projekt nicht geschadet. Herausgekommen ist ein Heimatkunde-Buch vor allem für neugierige Kinder, aber auch Erwachsene. Die Leser erhalten Einsicht in die alltäglichen und besonderen Facetten rund um das Dorf Herbern. Etwa über den Tauben- oder den Imkerverein, natürlich über den SV Herbern, über den Bürgermeister oder Bauernhöfe.

Die bekannte Kinderbuchautorin Jutta Richter an der Schreibmaschine für die Geschichten der Dorffibel Herbern.
Die bekannte Kinderbuchautorin Jutta Richter an der Schreibmaschine für die Geschichten der Dorffibel Herbern. © Isabel Schütte

Zwei Tiere als Lotsen

Jutta Richter hat die Informationen zu kindgerechten Texten verarbeitet. Als roter Faden fungieren zwei Tiere. Carlo, der Hund von Jürgen Steffen und Korax, eine Fund-Dohle von Illustratorin Lili Thenior. Sie führen als gezeichnete Lotsen mit lockeren Sprüchen durch das Buch.

Doch die Dorffibel besteht nicht nur aus Texten, Fotos und Illustrationen. In digitalen Zeiten gehören auch QR-Codes dazu. Wer diese scannt, befindet sich auf einmal im Büro des Bürgermeisters oder im Taubenschlag von Wolfgang Korte. Sascha Klaverkamp, Leiter des Ascheberg Marketings, hat für das Buch verschiedene Interviews vor der Kamera geführt, die durch die QR-Codes abrufbar sind.

Lili Thenior (17), Enkelin von Jutta Richter, sprang kurzfristig für die Illustrationen ein.
Lili Thenior (17), Enkelin von Jutta Richter, sprang kurzfristig für die Illustrationen ein. © Isabel Schütte

Verkauf ab Sonntag

Der offizielle Verkauf der Dorffibel startet am Sonntag, 27. August, beim Sommerfest auf dem SV-Sportplatz am Siepen. Zu haben ist das 48 Seiten starke Werk zum Preis von 15 Euro unter anderem in Jutta Richters Leseladen und demnächst wohl auch in bekannten Verkaufsstellen wie Schreibwaren Angelkort und dem Blumenladen Hönekop.

Doch 50 Exemplare der Erstauflage von 250 Stück sind schon vergeben. Jürgen Steffen: „Die schenken wir der Mariengrundschule für die Anregung.“