Nach Vertrag zum zweiten Gleis zwischen Münster und Lünen Das sind die nächsten Schritte

Das sind die nächsten Schritte nach dem Vertrag zum 2. Gleis
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Die Planungen für eine Erweiterung der eingleisigen Bahnstrecke zwischen Münster und Lünen sind Jahrzehnte alt. In schöner Regelmäßigkeit ist von Fortschrittsmeldungen zu hören, die meist wenig später durch neue Hiobsbotschaften zerbröselt werden. So geht das, wie gesagt, seit Jahrzehnten.

Auf die gute Nachricht vom Ende vergangenen Jahres ist bis heute noch kein Rückzieher erfolgt.

Im Dezember 2024 haben die Deutsche Bahn und das Land Nordrhein-Westfalen eine Planungs- und Finanzierungsvereinbarung für den zweigleisigen Ausbau zwischen Münster und Lünen unterschrieben. Diese Vereinbarung deckt die ersten Schritte im Projekt ab. Gute Nachrichten also für die Bahnhofsgemeinden Ascheberg, Capelle und Werne? Im Moment sieht es tatsächlich so aus.

Die aktuelle Planung sieht den zweigleisigen Ausbau auf 24 Kilometern zwischen Münster-Amelsbüren und Werne vor.
Die aktuelle Planung sieht den zweigleisigen Ausbau auf 24 Kilometern zwischen Münster-Amelsbüren und Werne vor. © Jörg Heckenkamp (A)

24 Kilometer langer Abschnitt

Das Land und der Bund sind sich einig, dass die Planung des 24 Kilometer langen Streckenabschnittes zunächst zwischen Werne und Münster-Amelsbüren gemeinsam auf den Weg gebracht werden muss. Ursprünglich war nur der Ausbau eines sechs Kilometer langen Teilstückes zwischen Capelle und Ascheberg vorgesehen.

Erstmalig gibt es mit der Strecke eine Mischfinanzierung für Nah- und Fernverkehr. Konkret bedeutet das, dass der Ausbau über das Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz (GVFG) (Landesanteil) und den Bundesverkehrswegeplan (BVWP) (Bundesanteil) anteilig finanziert werden soll. Für die Finanzierung des GVFG-Anteils stellt das Land eine Förderung über landeseigene Mittel bis zu 160 Millionen Euro bis 2035 zur Verfügung.

Projektphase für 2. Gleis läuft

Wie geht es nun weiter, haben wir die Deutsche Bahn gefragt. Die Antwort: „Seit Januar 2025 läuft die erste Projektphase. Das Team hat mit der sogenannten Grundlagenermittlung begonnen. Während der Grundlagenermittlung für ein Großprojekt werden die wesentlichen Rahmenbedingungen und Bedürfnisse definiert, um eine fundierte Basis für die weitere Projektplanung zu schaffen. Am Ende der Grundlagenermittlung hat das Projektteam eine klare Übersicht über die Machbarkeit, Rahmenbedingungen und Anforderungen des Projekts.“

Teil dieser Grundlagenermittlung sei auch die Erstellung einer verkehrlichen sowie einer eisenbahn-betriebswissenschaftlichen Untersuchung. „Diese beiden Untersuchungen plant die Bahn noch in diesem Jahr abzuschließen“, sagt eine Bahnsprecherin. Ein weiterer Teil der ersten Projektphase sei die Vermessung der Strecke. Diese Arbeiten sind aktuell für das Jahr 2026 geplant.

Ein Neu- und Ausbauprojekt durchläuft in Deutschland diverse Projektphasen, sagt die Bahnsprecherin. Dazu zählen die Grundlagenermittlung, die Vorplanung, die Entwurfs- und Genehmigungsplanung, das Planfeststellungsverfahren (Genehmigung durch das Eisenbahn-Bundesamt), die Ausführungsplanung, die Bauphase und anschließend die Inbetriebnahme.

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