Petition gegen Flüchtlingsunterkunft in Herbern Das sind keine Menschen zweiter Klasse!

Geflüchtete sind keine Menschen zweiter Klasse!
Lesezeit

Petitionen sind in der Demokratie ein wichtiges Instrument. Oft machen sie auf wichtige Anliegen der Menschen aufmerksam. Auch im Falle der Petition gegen die Flüchtlingsunterkunft in Herbern ist das so. Aber die Argumentation ist für mich problematisch.

Mehrfach heißt es in dem Text, man habe kein Problem damit, Geflüchteten zu helfen, allerdings eben nicht hier in Herbern. Damit reden sich die Menschen, die diese Petition unterstützen, aber die Situation schön. Statt den Menschen helfen zu wollen, machen sie so den Eindruck, sie in den anderen Ortsteilen oder anderen Gemeinden unterbringen zu wollen, um selbst nichts damit zu tun zu haben.

Das ist nicht die Lösung

Noch schlimmer finde ich aber die Idee, die Unterkunft in ein Industriegebiet zu bauen. Stellen Sie sich doch einmal vor, Sie kommen in ein fremdes Land, mit einer fremden Sprache, müssen sich ganz neu einleben - und werden dann in ein Industriegebiet verbannt, fernab von der Gesellschaft? Das ist unwürdig. Geflüchtete sind schließlich keine Menschen zweiter Klasse, auch sie haben ein lebenswertes Umfeld verdient.

Ich kann nachvollziehen, dass sich die Anwohner Sorgen machen und darüber sprechen möchten. Aber es kann nicht die Lösung sein, den geflüchteten Menschen keine Chance zu geben, sich - auch räumlich - in Herbern zu integrieren.