Open-Air-Kino Nordkirchen Popcorn zu „Mission: Impossible 7“ und Co. stammt aus Herbern

Open-Air-Kino: Regionales Popcorn zu „Mission: Impossible 7“ und Co.
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Drei Filme stehen auf dem Spielplan des Open-Air-Kinos am Schloss Nordkirchen. Dazu gibt es eine besondere Sorte von Popcorn. Die Mais-Leckerei stammt nicht, wie sonst in Lichtspielhäusern üblich, von Feldern in Rumänien, Frankreich oder den USA, sondern vom Hof Selhorst in Ascheberg-Herbern, keine 15 Kilometer vom Schloss entfernt.

Seit rund einem Jahr bauen Christina und Christoph Selhorst Puffmais an, der besonders für die Kino-Knabberei geeignet ist. Zu Beginn nur probehalber auf ein paar Quadratmetern, später dann auf mehreren Hektar. Abnehmer sind vor allem Hofläden und Lebensmittelmärkte in der Region. Aber auch zwei Kinos. Das ist die Überleitung zum Open-Air-Kino in Nordkirchen.

Mit einer fast schon historisch anmutenden Maschine wird der spezielle Popcorn-Mais geerntet.
Mit einer fast schon historisch anmutenden Maschine wird der spezielle Popcorn-Mais geerntet. © Hof Selhorst

Scala Filmtheater bietet Popcorn

Denn für das Film- wie für das Essens-Angebot beim Schloss-Open-Air zeichnet das Scala Filmtheater Warendorf verantwortlich. Das bietet, neben Nachos, eben Popcorn aus dem Herberner Mais der Familie Selhorst an. Nachdem Scala-Betreiber Johannes Austermann seit rund einem Jahr mit den Selhorsts in Kontakt stand, hat er seit Juli 2023 sein Popcorn-Angebot komplett auf die regionalen Körner umgestellt. „Ich freue mich riesig, dass wir jetzt den regionalen Mais aus dem Münsterland bei uns im Kino anbieten können“. Das gilt auch für das Open-Air-Kino.

Das findet von Freitag bis Sonntag, 4. bis 6. August 2023, statt. Einlass auf den Schloss-Innenhof ist jeweils ab 18.30 Uhr, die Filme starten gegen 20 Uhr bei Einbruch der Dunkelheit. Es sind, in dieser Reihenfolge, zu sehen: „Manta, Manta - zwoter Teil“, Samstag steht „Der Super Mario Bros. Film“ auf dem Spielplan, zum Abschluss am Sonntag „Mission Impossible 7 - Dead Reckoning I“.

Die Ernte des speziellen Popcorn-Mais‘ bedeutet viel Handarbeit, sagt Landwirt Christoph Selhorst aus Herbern.
Die Ernte des speziellen Popcorn-Mais‘ bedeutet viel Handarbeit, sagt Landwirt Christoph Selhorst aus Herbern. © Hof Selhorst

Popcorn-Idee aus den USA

Auf die Idee zum Popcornmais-Anbau im Münsterland kam Agrarjournalistin Christina Selhorst 2018 auf einer Dienstreise in die USA. Dort wird viel Popcorn-Mais angebaut, der dann unter anderem nach Deutschland importiert wird. Eine Frage hat sie nach der Reise nicht mehr losgelassen: Warum machen wir das eigentlich nicht? Weil die Klimaverhältnisse in Deutschland dafür nicht optimal sind – aber machbar, wie sich mit der ersten kleinen Ernte 2019 herausstellen sollte: Per Hand gepflückt und im Schlafzimmer getrocknet, reichte die Menge für Freunde und Familie.

Und die waren begeistert von den kleinen, sehr zarten Flocken. 2020 wurde dann im größeren Stil gesät. Die Popcorn-Maiskolben sind etwas kleiner, die Körner etwas heller als beim normalen Futtermais, den man aus der Region kennt. Die Ernte ist sehr arbeitsintensiv, wie Christoph und Christina Selhorst berichten. Deshalb ist der Preis auch höher als gewöhnlich. 100 Gramm der Maiskörner, die man zu Hause noch selbst zubereiten muss, kosten im Online-Shop 2,80 Euro und ergeben ein Volumen von rund zwei Liter Popcorn.

Zubereitung zu Hause

Die Zubereitung zu Hause kann auf unterschiedliche Weise geschehen. Entweder erhitzen in einem Topf, in der Mikrowelle, oder in einer kleinen Popcorn-Maschine, die der Online-Shop der Selhorsts ebenfalls anbietet. Zudem ist es bei größeren Mengen möglich, eine Popcorn-Maschine zu mieten.

Neben dem Scala aus Warendorf bietet auch das Capital Kino in Werne zumindest einen Teil seines Popcorns von den Feldern der Familie Selhorst. Der Versuch, auch andere Lichtspielhäuser zu überzeugen, schlug fehl. „Wir haben bei vielen Kinos aus der Region angefragt, ob sie den ‚Münsterländer Popcornmais‘ verarbeiten wollen. Leider mit wenig Erfolg“, sagt Christiane Selhorst. Ihr Mann ergänzt: „Die großen Ketten kaufen Großmengen aus Übersee. Bei den Preisen können wir nicht mithalten. Auf Regionalität und Nachhaltigkeit legen die meisten keinen Wert.“

Open-Air-Kino am Schloss Nordkirchen: Noch gibt es Tickets zu kaufen