Deutschland will die Energiewende vorantreiben, wodurch der energetische Standard für Neubauten immer anspruchsvoller wird. Künftig sollen etwa nur noch Gebäude gefördert werden, die die Effizienzhaus-Stufe 40 erfüllen – Sprich: Neubauten dürfen höchstens höchstens 40 Prozent des Primärenergiebedarfs eines festgelegten Referenzgebäudes benötigen. Medienberichten zufolge plant die Bundesregierung dies ab 2025 zum Mindeststandard zu machen.
Des Weiteren gibt die Bezirksregierung vor, Baugebiete zu verdichten und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Diese Beschränkungen und Anforderungen führen dazu, dass künftig keine Gasnetze mehr in Neubaugebieten verlegt werden können. Umliegende Gemeinden planen bzw. realisieren deshalb bereits zentrale Wärmenetze.
Folglich hat die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen Ascheberg einen Antrag gestellt, zeitnah einen Arbeitskreis „Zentrale Nahwärmeversorgung für Neubaugebiete" einzurichten. Dieser soll unter anderem klären, wie Neubaugebiete künftig mit Energie versorgt werden können und welche Vorteile eine „Zentrale Wärmeversorgung" bringt. Außerdem soll er im Rahmen öffentlicher Sitzungen künftige Bauherren vorab in die Problematik einführen und für Verständnis bzw. Akzeptanz sorgen. Der Arbeitskreis soll sich unter anderem aus Experten und Fachbüros zusammensetzen.
Antrag gilt nicht für Bestandsgebäude
Der Antrag der Fraktion „Bündnis 90 – Die Grünen" wurde in dem Ausschuss für für Nachhaltigkeit und Mobilität am 14. Februar einstimmig beschlossen. „Alle Teilnehmer fanden unsere Idee sehr gut", sagt Heinz Wesselmann, Vorsitzender des Ortsverbandes der Grünen in Ascheberg. „Die CDU hat unseren Antrag sogar um Gewerbegebiete erweitert." Auf lange Sicht wolle man auch Bestandsgebäude mit einbeziehen, doch soweit sei man bisher noch nicht. „Das ist noch Zukunftsmusik."
Auf dem Markt gibt bereits verschiedene neue Konzepte, um die Energieversorgung der Neubaugebiete zu sichern. Etwa bevorzuge die Stadt Drensteinfurt eine zentrale Pelletheizung, in Walstedde werde derzeit über ein Nahwärmenetz diskutiert, so Wesselmann. „Wir müssen abwägen, welche Möglichkeit am besten für die Neubaugebiete in Ascheberg ist."
Unabhängig davon, wie die Energieversorgung für Neubaugebiete in Ascheberg umgesetzt wird – alle Bauwilligen müssen an einem Strang ziehen. „Wenn der Aufstellungsbeschluss letztendlich eine Vorgabe macht – und so wird es kommen – dann müssen alle mitmachen. Dann besteht ein Anschlussdrang", sagt Wesselmann. Demzufolge dürfen Bauwillige dann nicht mehr selbst entscheiden, wie sie ihr Haus mit Energie versorgen möchten.
„Aber es soll kein Zwang aufgebaut werden, der für die Menschen ungünstig wäre", erklärt Wesselmann. „Es wird ganz genau geprüft, welche Möglichkeit die beste für alle Beteiligten ist."