Mark Lorei (38) aus Herbern gewinnt Grimme-Preis „Erste Produktion in dieser Größenordnung“

Von Niklas Klaverkamp
Mark Lorei (38) aus Herbern gewinnt Grimme-Preis
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Eine Riesenwertschätzung und Ehre für und alle“, freute sich Regisseur Mark Lorei. Der 38-Jährige aus Herbern und sein Team haben allen Grund zur Freude: Ihre Serie „Haus Kummerveldt“ hat den Grimme-Preis Spezial in der Kategorie Fiktion gewonnen. Die Jury begründet ihre Entscheidung laut einer Pressemitteilung damit, dass die Serie „Historie, Pop und Politik auf experimentierfreudige Weise verknüpfe.“

„Haus Kummerveldt“ spielt im Münsterland zur Zeit des deutschen Kaiserreiches, und handelt von Luise von Kummerveldt, die sich als Schriftstellerin einen Namen machen will.

Dabei steht ihr allerdings neben ihrem Bruder und Vormund Veit auch das Gesellschaftssystem mit all seinen Tücken im Weg. Sie will sich dagegen auflehnen, und kämpft nicht nur mit ihren Geschwistern um die Vorherrschaft im Hause Kummerveldt, sondern auch für ihren Traum als Schriftstellerin.

Die Produktion, für die Mark Lorei aus Herbern zuständig ist, ist aufwendig - und soll eine dritte Staffel bekommen.
Die Produktion, für die Mark Lorei aus Herbern zuständig ist, ist aufwendig - und soll eine dritte Staffel bekommen. © Goldstoff Filme

Schlösser hätten eine inspirierende Wirkung, meint Lorei, der selbst in Herbern wohnt. Vielleicht sind auch deshalb alle Drehorte im Münsterland: Haus Welbergen in Ochtrup; Burg Hülshoff in Havixbeck und das Haus Rüschhaus in Münster. Außerdem wurden noch Aufnahmen an der Burg Vischering in Lüdinghausen; in Billerbeck am Haus Runde sowie am Wasserschloss Itlingen, dem Sitz der Goldstoff Filme GmbH, in Herbern gemacht. Für viele, besonders hinter der Kamera, war es „das erste Mal in dieser Größenordnung“, erklärt Lorei.

Die Serie geht weit über das geschichtliche Setting hinaus und setzt sich mit damals wie heute aktuellen Themen, wie Sexismus und Emanzipation, auseinander. Auch die „Kraft der poetisch-punkigen Sprache“ würde hervorstechen, so die Berliner Zeitung und „Haus Kummerveldt“ sei eine Mischung aus „Jackass“, „Sissi“ und „Woke-Twitter“ im besten Sinne, schreibt der Deutschlandfunk.

Trotz der ganzen Aufmerksamkeit würde der Regisseur erstmal beim Abendbrot mit seiner Frau und seinem Sohn mit Orangensaft und Sekt anstoßen. Eine Feier mit dem ganzen Team sei gerade nicht möglich, weil alle über Deutschland verteilt seien. Aber auch für die Zukunft hat Lorei schon Pläne: „Ich hoffe, dass wir das Projekt in Zukunft fortführen können, sagt er, denn es sei schon eine dritte Staffel der Serie in Planung.

Die eigentliche Verleihung des Grimme-Preises, der dieses Jahr sein 60. Jubiläum feiert, findet am 26. April im Theater in Marl statt.