Malteserstift St. Benedikt
Malteserstift führt neues Pflegemodell ein – Veränderungen für Mitarbeiter
Das Malteserstift St. Benedikt blickt auf ein gutes Jahr zurück. Trotzdem soll sich das Pflegemodell 2019 ändern. Das bedeutet auch Veränderungen für die Mitabeiter.
Bürgermeister Bert Risthaus und Vize-Pflegeleiterin Nicole Fischer. © Claudia Hurek
Am Dienstmorgen (18. Dezember) stattete Bürgermeister Dr. Bert Risthaus dem Malteserstift St. Benedikt seinen alljährlichen Weihnachtsbesuch ab. Gemeinsam mit der stellvertretenden Pflegeleitung Nicole Fischer ließ er das vergangene Jahr des Seniorenzentrums Revue passieren.
Nicole Fischer zog ein durchweg positives Resümee. „Bei uns läuft es richtig gut, und ein schönes Jahr liegt hinter uns“, berichtete die gelernte Krankenschwester.
Ständige Weiterbildungen sind notwendig
Insgesamt 42 Mitarbeiter kümmern sich um das Wohlbefinden der Bewohner. Waren es früher oftmals noch recht rüstige Senioren, die versorgt werden mussten, leben inzwischen immer mehr Schwerstkranke in der Einrichtung.
Dies wiederum bedeutet im Umkehrschluss ständige Weiterbildungen für die Mitarbeiter. „Wir haben hier ein richtig gutes Team aus sehr engagierten Pflegern und Pflegerinnen“, so Fischer. „Rund 90 Prozent der Bewohner sind mehr oder minder dement.“
Pflegemodell von Professor Erwin Böhm wird übernommen
Für das kommende Jahr hat sich das Malteserstift entschieden, das Haus nach dem psychobiografischen Pflegemodell von Professor Erwin Böhm (78) umzugestalten. Böhm, gelernter Krankenpfleger, ist Träger vieler Auszeichnungen für sein wissenschaftliches Lebenswerk und Autor einiger Bücher wie zum Beispiel „Ist heute Montag oder Dezember“ oder auch „Wenn Knoblauch nicht mehr hilft“.
In seinen Büchern macht Erwin Böhm für die Leser die Demenz erfahrbar und teilt diese zudem in sieben Stufen ein, die dem Krankheitsgrad angepasst sind.
Für die Umsetzung dieses Pflegemodells sind Schulungen für das Personal zwingend vorgeschrieben, damit dieses dann die Zertifizierung der ENPP-Böhm Bildungs- und Forschungsgesellschaft mbH erhält.
Viel Zeit für einzelne Bewohner
„Aufleben statt Aufheben“ lautet der Leitspruch nach diesem Pflegemodell. „Das wollen wir auf jeden Fall bis spätestens Ende 2019 erreicht haben“, so die stellvertretende Leiterin.
Nicole Fischer ist froh, den Schritt aus der Tretmühle Krankenhaus im vergangenen Jahr in das Seniorenzentrum getan zu haben. „Ich fühle mich sehr wohl hier. Hier hat man noch viel Zeit für die einzelnen Bewohner, ganz im Gegensatz zum heutigen Krankenhausalltag.“ Da würden die Patienten nur noch „abgearbeitet“.
Gut informiert trat Bürgermeister Dr. Bert Risthaus den Weg zurück nach Ascheberg an, allerdings nicht ohne vorher das obligatorische Dankeschön in Form eines Münsterländer „Plattgeschenks“ für das Pflegepersonal zu überreichen.