Lärm und Raserei auf der Ascheberger Straße Anwohnerin: „Irgendwann kracht es hier mal richtig“

Lärm und Raserei auf Ascheberger Straße: „Irgendwann kracht es hier mal richtig“
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„Ich dachte, die Coronazeit hätte die Menschen entschleunigt“, sagt Astrid Heitmann aus Herbern. „Doch irgendwie ist genau das Gegenteil der Fall. Viele sind genervt, dünnhäutig, egoistisch und müssen immer irgendwo ganz schnell hin.“ Die Anwohnerin der Ascheberger Straße ärgert sich über zahlreiche Raser, die vor ihrer Haustür oftmals ein rücksichtsloses Verhalten an den Tag legen.

Zum Glück sei bislang nichts Schlimmes passiert, außer ein paar abgefahrener Seitenspiegeln entlang der kompletten innerörtlichen Ascheberger Straße. Hier parken rechts und links Autos und wer seine Vorfahrt erzwingen möchte, hat schon einmal das Nachsehen und einen Spiegel weniger. „Aber muss denn immer erst etwas passieren?“, fragt die Herbernerin.

In Fahrtrichtung Ascheberg steht das Verkehrsschild für erlaubte 70 km/h direkt am Ortsausgangsschild.
In Fahrtrichtung Ascheberg steht das Verkehrsschild für erlaubte 70 km/h direkt am Ortsausgangsschild. © Claudia Hurek

Familie Heitmann wohnt in ihrem gemütlichen Eigenheim kurz vor dem Ortsausgang in Richtung Ascheberg. Das tägliche Rausfahren aus der Einfahrt entwickelt sich schon mal zu einem Geduldsspiel. „Manchmal braucht man einen sehr langen Atem. Ist man zu langsam und hält womöglich einen anderen Autofahrer auf, wird man gnadenlos ‚weggehupt‘.“ Zahlreichen Nachbarn gehe es genauso. „Nur wenn sich keiner beschwert, wird sich auch in Zukunft nichts daran ändern.“

Schlafen ohne Ohropax sei nicht mehr möglich, sagt Heitmann. „Man hat das Gefühl, dass so einige Autofahrer die Straße als Rennstrecke benutzen und gerne grundlos hupen“, sagt Heitmann. So manch einer, der in Richtung Ascheberg unterwegs war, habe schon mal auf die Gegenfahrbahn ausweichen müssen, da er einfach schon vor dem Ortsausgang einen vermeintlich zu langsam fahrendes Auto überholen wollte und erst zu spät die dortige Verkehrsinsel wahrgenommen hat. „Irgendwann kracht es hier mal richtig und dann heißt das ‚hätten wir mal‘.“

Blickrichtung Ascheberg. Die Einfahrt von Familie Heitmann liegt direkt vor der Kurve; ein rückwärtseinbiegen auf die Ascheberger Straße aus der Einfahrt ist nur schwer machbar.
Blickrichtung Ascheberg: Die Einfahrt von Familie Heitmann liegt direkt vor der Kurve. Rückwärts einbiegen auf die Ascheberger Straße aus der Einfahrt ist nur schwer machbar. © Claudia Hurek

Nachfragen bei der Gemeinde oder der Polizei seien bislang ins Leere gelaufen, berichtet Heitmann. „Ich habe bereits mehrere Male nachgefragt, ob es nicht möglich ist, hier einmal Tempotafeln aufzustellen, die den Autofahrern die gefahrene Geschwindigkeit anzeigen, so wie in der Altenhammstraße oder auf der Werner Straße.“ Dies sei momentan nicht vorgesehen und von der örtlichen Polizeidienststelle erhielt sie die Auskunft, dass auf der Ascheberger Straße aufgrund der Gegebenheiten der Straße nicht geblitzt werden könne.

Auf Nachfrage bei der Gemeinde Ascheberg teilte Pressesprecher Sascha Klaverkamp mit: „Ordnungsamt und Verkehrsbehörde haben die Ascheberger Straße schon im Blick. Hier sollen voraussichtlich Tempotafeln der neuen Generation aufgestellt werden. Diese zeigen dem Autofahrer nicht nur die gefahrene Geschwindigkeit an, sondern speichern diese. Es muss aber niemand ein Knöllchen befürchten. Diese Tafeln ‚blitzen‘ nicht. Aber für eine spätere Auswertung, wie viele Pkw hier tatsächlich zu schnell unterwegs sind, liegt der Vorteil ganz klar auf der Hand.“

Blickrichtung Dorfmitte: Hier sieht man gut, dass die Autos in Richtung Ascheberg bergab fahren.
Blickrichtung Dorfmitte: Hier sieht man gut, dass die Autos in Richtung Ascheberg bergab fahren. © Claudia Hurek