Drei Jahre nach spektakulärer Unfallfahrt in Herbern Staatsanwältin nennt Ermittlungsstand

Knapp drei Jahre nach Unfallfahrt in Herbern: Ermittlungsverfahren eingestellt
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Inzwischen ist es fast drei Jahre her, dass eine Unfallfahrt in Herbern für großes Aufsehen sorgte. In der Nacht vom 25. auf den 26. Juli 2020 wurde mit einem offenbar gestohlenen Auto ein Unfall verursacht. Die Bilanz: Rund 10.000 Euro Sachschaden sowie ein Stromausfall auf einem gesamten Straßenzug. Nun gibt es neue Entwicklungen in dem Fall, wie die Staatsanwaltschaft Münster auf Anfrage mitteilt.

Die Unfallfahrt nimmt jedoch kein positives Ende: Wie Staatsanwältin Ann-Kathrin Schindler berichtet, ist das Verfahren bereits Ende Dezember 2022 eingestellt worden, weil kein Täter ermittelt werden konnte. Eine Spurenauswertung hatte laut Schindler keine neuen Erkenntnisse gebracht.

Bereits Anfang Juli 2021 hatte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt erklärt, dass Spuren am Fahrzeug sichergestellt worden seien, die wiederum durch das Landeskriminalamt ausgewertet wurden. Im August 2022 gab Botzenhardt dann auf eine weitere Anfrage ein Update: „Das Polizeipräsidium Recklinghausen hat zuletzt auf eine hiesige Anfrage mitgeteilt, dass noch kein Ergebnis der DNA-Untersuchung vorliege. Diese Untersuchungen sind zunächst abzuwarten. Erst ausgehend von diesem Ergebnis kann ausgewertet werden, ob erfolgsversprechende neue Ermittlungsansätze vorliegen.“

Spuren sind zu gering

Und eben diese Untersuchungen führten letztlich zu keinem Ergebnis. Laut Schindler seien die Spuren so gering gewesen, dass sich diese nur für einen Direktabgleich, nicht aber etwa für einen Datenbankabgleich eigneten. Heißt: Gäbe es eine verdächtige Person, sei es möglich, die Spuren mit dieser direkt abzugleichen. Eine verdächtige Person gibt es in besagtem Fall aber nicht.

Eine kleine Restchance besteht jedoch, dass es doch noch zu einer Klärung kommt. „Sollten sich im Nachhinein Anhaltspunkte für die Klärung der Tat ergeben, können die Ermittlungen jederzeit wieder aufgenommen werden", so die Staatsanwältin. Die entsprechenden Beweismaterialien werden demnach bis zur Verjährung der Tat aufbewahrt - also insgesamt fünf Jahre.

Eine Rekonstruktion des Unfalls

Rückblick ins Jahr 2020: Ein Fahrer und ein Beifahrer sollen auf der Bernhardstraße Richtung Werner Straße die Kontrolle über ihr Auto verloren haben. Vor dem Autohaus Klaves kamen sie offenbar nach links von der Fahrbahn ab und fuhren in eine dort stehende Laterne. Die Polizei suchte damals umfangreich nach den Unfallverursachern, die sich direkt nach dem Unfall vom Ort des Geschehens entfernten.

Kurz nachdem sich der Unfall ereignet hatte, gab es zunächst eine erste Spur. Diese führte in den Kreis Recklinghausen. Dort machte die Polizei den damals 23-jährigen Halter des Fahrzeugs aus. Dieser gab jedoch an, dass ihm die Autoschlüssel in einem Park in Oer-Erkenschwick gestohlen worden seien.

Lauter Knall in der Unfallnacht

In der Unfallnacht selbst hatte eine Zeugin einen lauten Knall gehört und anschließend die Polizei informiert. Darüber hinaus beobachteten offenbar Zeugen, wie zwei Personen aus dem Fahrzeug in Richtung Herberner Friedhof verschwanden. Das Unfallauto war massiv beschädigt.

Die Polizei setzte damals sogar einen Hubschrauber ein, um nach den möglicherweise verletzten Flüchtigen zu suchen - aber ohne Erfolg. Blut sei im Auto allerdings nicht gefunden worden. Darüber hinaus waren auch Streifenwagen im Einsatz, sogar Krankenhäuser in der Umgebung wurden angefahren, die mögliche Verletzte hätten aufnehmen können. Doch die Suche blieb ohne Ergebnis.