Johannes Waldmann steht am Bahnhof in Davensberg. Für den Direktkandidaten der SPD im Wahlkreis Coesfeld-Steinfurt II ist der ein Zeichen für seine Politik. „Es ist ein Ort, wo man sieht, dass man Beharrlichkeit braucht“, sagt der 36-Jährige. Und mit der will er auch in den Bundestag einziehen.
Konkret ging es am Bahnhof in Davensberg in den vergangenen Jahren immer wieder um das Thema Barrierefreiheit. „Die war auf lokalpolitischer Ebene über Jahrzehnte in allen Parteiprogrammen“, so Waldmann. Mittlerweile tut sich etwas vor Ort, die Bauarbeiten laufen. Der 36-Jährige sagt: „Man sieht, dass Politik wirksam sein kann.“
Wirksam will Johannes Waldmann auch in Berlin sein. Zum zweiten Mal nach 2021 tritt er in seinem Wahlkreis als Direktkandidat an. Vor vier Jahren verlor er gegen Marc Henrichmann von der CDU. Nun wagt er einen neuen Versuch. „Für mich ist das eine große Ehre“, erklärt der 36-Jährige.
Listenplatz 27 für Johannes Waldmann
Wenn es als Direktkandidat aber nicht klappt, steht er auf Listenplatz 27 in Nordrhein-Westfalen. 2021 war es noch Platz 39 gewesen. „Das ist auch ein Vertrauensvorschuss, den mir die Landespartei gegeben hat und eine Anerkennung meiner kontinuierlichen Arbeit hier vor Ort“, erklärt der 36-Jährige stolz.
Trotz seines noch jungen Alters kann Johannes Waldmann auf eine lange politische Laufbahn zurückblicken. 2009 begann er diese in Davensberg. „Da war ich gerade mit dem Abitur fertig“, erinnert sich der 36-Jährige. 2014 ging es für den jungen Politiker dann in den Kreistag in Coesfeld, seit 2020 ist er dort Fraktionsvorsitzender für die SPD. „Und jetzt kandidiere ich für den Bundestag“, sagt er und lacht.

Seine Hauptmotivation holt Johannes Waldmann aus seinem Job. „Ich bringe zehn Jahre Berufserfahrung als Hauptschullehrer mit“, so der 36-Jährige. „Das ist meine Hauptmotivation, dass sich die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen verbessern.“
Dafür wünscht er sich in Sachen Schule und Bildung eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern, „um Investitionen in Bildung zu ermöglichen“. Johannes Waldmann erklärt: „Man hat es beispielsweise in der Corona-Zeit erlebt. Als die Mittel aus dem Digitalpakt kamen, gab es innerhalb kürzester Zeit einen riesigen Schub, was die digitalen Endgeräte angeht. Einen richtigen Digitalisierungsschub.“
In seinem Wahlkampf sind Johannes Waldmann drei Themen ganz besonders wichtig. Eins davon ist ein kostenloses und gesundes Schulessen. „Das entlastet die Familien und ist auch ein Hebel, um das soziale Miteinander an Schulen noch mal aufzuwerten und auch für die gesunde Ernährung“, so der 36-Jährige. „Das ist etwas, wo es um soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit geht.“
Es ist aber nicht das einzige Ziel, das Johannes Waldmann verfolgt. Wichtig ist ihm auch, das Deutschland-Ticket zu erhalten. „Es war ein riesiger Erfolg und muss aus meiner Sicht erhalten bleiben“, sagt er. „Wir haben das mal ausgerechnet: Wer im Kreis Coesfeld vorher schon ein Abo hatte, hat mit dem Ticket eine echte Ersparnis am Ende netto im Portemonnaie.“
Konkrete Themen im Mittelpunkt
Wichtig ist Johannes Waldmann zudem der Mindestlohn von 15 Euro. „Rund 20.000 Beschäftige im Kreis Coesfeld würden von einem Mindestlohn von 15 Euro ab dem 1.1.2026 profitieren“, sagt der 36-Jährige. „Das ist eine Menge.“
Mit diesen drei Themen will Johannes Waldmann klare Schwerpunkte setzen. „Mir geht es auch darum, dass man konkrete Themen zur Wahl stellt“, erklärt er. „Das geht ja manchmal etwas unter, ist aber nicht mein Verständnis von Politik. Ich denke, man muss schon sehr genau sagen, was man voranbringen möchte. Nach der Wahl muss man dann schauen, welche Mehrheiten man dafür findet.“