Jacobi-Kirmes Ascheberg hat begonnen Was für Adrenalinjunkies und ruhigere Besucher

Jacobi-Kirmes Ascheberg hat begonnen: Was für Adrenalinjunkies und ruhigere Besucher
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Bunte Lichter, Karussells, mal schnell mal langsam, fröhliche Menschen, laute Musik, Düfte nach gebrannten Mandeln und Zuckerwatte sowie vieler weiterer Kirmesleckereien zeugen davon, dass der Ortskern von Ascheberg für dieses Wochenende und den Montag ganz im Zeichen der Jacobi-Kirmes steht. Während die kleine Schwester, die St. Anna Kirmes in Davensberg, eine beschauliche Veranstaltung ist, gilt die Jacobi-Kirmes als größte Dorfkirmes im Münsterland. Seit vielen Jahrhunderten wird die Kirmes am Wochenende nach dem Apostelfest Jakobus (25.Juli) gefeiert.

Noch vor der offiziellen Eröffnung am frühen Samstagabend, 29. Juli, durch Bürgermeister Thomas Stohldreier herrschte ab 15 Uhr schon teilweise dichtes Gedränge. Alle freuen sich unbändig auf „ihre Kirmes“.

Erstmalig dabei der 40 Meter hohe Riesenkettenflieger der Familie Piontek.
Erstmalig dabei der 40 Meter hohe Riesenkettenflieger der Familie Piontek. © Claudia Hurek

40 Meter hoch

Die Straßen und Parkplätze rund um den Ortskern füllen sich rasch. Autos aus Steinfurt, Warendorf, Unna, Münster oder Recklinghausen zeigen auf, dass die Jacobi-Kirmes nicht nur Ascheberger in ihren Bann zieht. Erstmalig dabei auf dem Eschenplatz ist der Riesenkettenflieger Fly Over der Familie Piontek, der bis zu 24 Gäste in 40 Meter Höhe fliegen lässt. Betriebsleiter Andreas Kraus ist schon sehr gespannt auf die Resonanz.

Drei Mitarbeiter benötigen für den Aufbau grad einmal 4,5 Stunden; für den Abbau sogar nur drei. Jeden Tag vor Inbetriebnahme wird das Fahrgeschäft ganz genau unter die Lupe genommen. Kraus: „Die Wartung ist das A und O. Wir riskieren da nichts.“ Erst einmal in den vergangenen Jahren mussten sie eine Fahrt abbrechen. „Da meinte ein Ehepaar, dessen Kind mitgefahren ist, gesehen zu haben, dass der Nachwuchs Panik hat. Wir haben die Fahrt abgebrochen; das Kind allerdings hatte im Gegensatz zu den Eltern überhaupt keine Angst und ist weiter mitgefahren.“

Auch Josef Weissen, der lauthals seine selbstgemachten Reibekuchen anbietet, ist erstmalig auf der Jacobi-Kirmes. Er kennt das Kirmesgeschehen aus früheren Zeiten und ist sehr sicher, dass seine Reibekuchen gut bei den Gästen ankommen werden.

Der Reibekuchenbäcker Josef Weissen ist erstmalig mit seinem Stand auf der Jacobi-Kirmes vertreten.
Der Reibekuchenbäcker Josef Weissen ist erstmalig mit seinem Stand auf der Jacobi-Kirmes vertreten. © Claudia Hurek

Das Deutsche Rote Kreuz bereitet sich mit einer großen Mannschaft von Sanitätern aus Lüdinghausen, Olfen, Rheine und Herbern auf alle Eventualitäten vor. Einsatzleiter Stefan Feldkamp: „Wir sind jetzt zum dritten Mal mit diesem DRK-Gemeinschaftsprojekt auf der Jacobi-Kirmes. Unsere Einsätze hier sind so bunt gemischt wie das Kirmestreiben. Von der Wundversorgung kleinerer Verletzungen bis hin zur Überwachung alkoholisierter Besucher die sich überschätzt haben.“

Über 100 Schausteller nehmen mit ihren Geschäften an der Kirmes teil. Für die Adrenalinjunkies ist ebenso wie für diejenigen, die es eher ruhiger mögen, etwas dabei.

Am Sonntag startet dann in der Zeit zwischen 11 und 13 Uhr an der Weinlaube der Kolpingsfamilie der sogenannte Zehnkampf; diesen gibt es bereits seit über 30 Jahren. Jeder Klub, jeder Verein oder jede Clique, die bei diesen Spielen antreten, erhalten kostenlos eine Flasche Wein als Aufmerksamkeit. Martin Weiß: „Das kam im vergangenen Jahr so gut an; das schrie förmlich nach einer Neuauflage der Aktion. 33 Klubs haben sich bei uns getroffen.“

Jeder Klub teilt sich in Paare auf, die dann klubintern gegeneinander antreten. Zehn Spiele gilt es zu absolvieren. Dazu gehört unter anderem das Dosenwerfen oder auch das Pferderennen. Die Verlierer müssen Getränkerunden bezahlen und sich mit einer witzigen Verkleidung als solche zu erkennen geben. Der ein oder andere erlebt dabei oftmals nicht das Ende der Spiele, wie ein Teilnehmer berichtet. Über den Instagram-Account jacobikirmesascheberg kann man das Kirmestreiben verfolgen. Ein heftiger Regenschauer am späten Nachmittag tat der guten Stimmung keinen Abbruch.

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