Eine Immobilie zu finden, die auch preislich den eigenen Vorstellungen entspricht, gestaltet sich oftmals schwierig. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Zinsen im Vergleich zur Situation von vor wenigen Jahren auf einem astronomisch hohen Niveau bewegen. Dennoch - oder vielleicht gerade deswegen - findet man auf den gängigen Online-Portalen nach wie vor Angebote, bei deren Preisschild manch einem Betrachter schwindelig zu werden droht.
Wir haben uns angeschaut, wie die Situation derzeit in Ascheberg ist. Unsere Suche haben wir auf Bestandsimmobilien beschränkt. Neubauprojekte, die noch nicht bezugsfertig sind, haben wir nicht berücksichtigt. Außerdem haben wir die Suche auf Häuser begrenzt und Eigentumswohnungen außer Betracht gelassen. Wer auf der Plattform Immobilienscout24 diesen Parametern entsprechend nach Angeboten sucht, wird durchaus fündig: Immerhin acht Treffer gibt‘s (Stand 27. September).
Mit Blick auf die Entwicklung der Preise lässt sich grundsätzlich festhalten: Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise halten sich in der Gemeinde seit dem vierten Quartal 2023 stabil unter der Marke von 2700 Euro. Im dritten Quartal 2024 waren es 2696 Euro. Kreisweit lag der Schnitt zu diesem Zeitpunkt bei stolzen 2920 Euro. Den Höchstwert der vergangenen fünf Jahre verzeichnete Ascheberg im vierten Quartal 2022 mit 2844 Euro.
Was es zu beachten gilt: Hierbei handelt es sich um Angebotspreise. Ob die Immobilien tatsächlich irgendwann für diese Beträge den Eigentümer wechseln, ist nicht klar. Fakt ist allerdings: Laut Angaben des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Coesfeld war die Zahl der Immobilienverkäufe in Ascheberg zuletzt rückläufig. Im vergangenen Jahr wurden lediglich 41 Häuser verkauft. Rückblickend auf die vergangenen zehn Jahre gab es nur 2017 weniger Kauffälle - nämlich 40.
990.000 Euro für Hof in Herbern
Ob sich die Situation in 2024 noch ändert, lässt sich schwer abschätzen. Klar ist aber: Wer sich eine der Top-Immobilien im Preis-Ranking sichern will, muss dafür wohl tief in die Tasche greifen. Das imposanteste Preisschild trägt derzeit ein ehemaliger Gutshof in Herbern: das Haus Dentrup. 990.000 Euro soll die Immobilie kosten. Dafür bekommt man dann 15 Zimmer und 520 Quadratmeter Wohnfläche, verteilt auf drei Wohneinheiten. Dazu gehört auch das alte Fachwerkhaus, das laut Angaben im Inserat nicht unter Denkmalschutz steht und daher „problemlos“ umgebaut werden kann. Geheizt wird hier mit Öl.
Nicht viel günstiger als der Hof in Herbern ist das laut Inserat „exklusive Anwesen“ in Davensberg. 890.000 Euro werden für das Objekt aufgerufen. Das im Jahr 1850 errichtete Gebäude verfügt über 210 Quadratmeter Wohnfläche. Beim Blick auf Fotos aus dem Inneren des sanierten Forsthauses kommt tatsächlich royales Flair auf: Marmor im Bad, ein offener Kamin, viele Stuckverzierungen und eine Bibliothek gibt’s hier zu bestaunen. Da versteht es sich fast von selbst, dass die Immobilie mit dem „parkähnlichen Garten“ auch über einen Außenpool und eine Sauna verfügt.
Wer ein nicht ganz so dickes Portemonnaie beziehungsweise Bankkonto hat und beim Luxusfaktor Abstriche macht, für den ist möglicherweise die derzeit günstigste Immobilie in Ascheberg das Richtige. Es handelt sich um ein „Einfamilienhaus mit historischem Charme“. So wird das Objekt mit 135 Quadratmetern Wohnfläche zumindest im Inserat beschrieben. Kosten soll die 1914 errichtete Immobilie 285.000 Euro. Das Haus sei renovierungsbedürftig - allerdings halte das Grundstück „darüber hinaus einige interessante Nebengebäude bereit“, heißt es.
Zu diesen Gebäuden gehört auch ein Stall, der schon ein paar Jahre älter sein dürfte. Doch vielleicht hat der ein oder andere Kaufinteressent ja schon eine Vorstellung, was er damit anstellen kann.