Traditionell wird bei den Grafen von Merveldt die Hochzeit bei den Eltern der Braut gefeiert. Und so kam es, dass Herbern am Wochenende die erste Adelshochzeit seit 75 Jahren gesehen hat. Elisabeth Gräfin von Merveldt und Ghislain d’Adesky gaben sich am Samstag (17. August) in der St. Benedikt Kirche das Ja-Wort.
Denn die Eltern der Braut leben auf Schloss Westerwinkel. Brautvater Ferdinand Graf von Merveldt blickt im Gespräch mit der Redaktion auf eine gelungene Feier zurück. „Was auffiel war, dass die ganzen Vorbereitungen in einem unglaublich guten Miteinander abgelaufen sind“, lobt der Graf. So habe sich für alle ein sehr schönes Bild geboten. „Dieses Bild war nicht aufgebauscht und übertrieben. Es war einfach und schön.“

Bereits am Freitag (16.8.) fand die standesamtliche Trauung auf Schloss Lembeck in Dorsten statt. Getraut wurde das Paar dort von Bürgermeister Tobias Stockhoff. „Er macht das ehrenamtlich und es war wirklich sehr schön.“
Am Samstag ging es dann um 11 Uhr weiter mit der Trauung in St. Benedikt in Herbern. Geleitet wurde diese von Propst Markus Pottbäcker aus Gelsenkirchen, den die Familie seit Jahrzehnten kennt. Er hielt die Messe gemeinsam mit dem irischen Pater Michael Cusack. Dieser arbeitet eigentlich in Luxemburg für die englischsprachige Gemeinde. Dadurch, dass auch die Braut in Luxemburg lebt und arbeitet, entstand der Kontakt.
Da viele Gäste aus dem Ausland kamen – 24 Nationalitäten von fünf Kontinenten waren vertreten – wurde der Gottesdienst auf Deutsch, Englisch und Französisch gehalten.
Mit dem Käfer zum Schloss Westerwinkel
Von St. Benedikt ging es mit einem alten VW Käfer Cabrio zum Schloss Westerwinkel. Zum Empfang dort kamen knapp 300 geladene Gäste. „Für mich war sehr beeindruckend, wie gut die Gäste zueinander gefunden haben. Es gab ein gutes, harmonisches Miteinander unter den Gästen“, freut sich Ferdinand Graf von Merveldt.
Mit dabei waren neben Persönlichkeiten aus den europäischen Adelsfamilien, zum Beispiel dem Enkel des rumänischen Königs oder Lionel Prinz von Croy, auch enge Freunde, Bekannte, Mitarbeiter der Familie aus Westerwinkel und Lembeck, und auch die nächsten Nachbarn waren eingeladen. „Es war an der Zeit, einfach mal Danke zu sagen“, sagt Ferdinand Graf von Merveldt besonders mit Blick auf seine Mitarbeiter. Abends wurde dann noch mit etwa 150 Gästen gefeiert und getanzt bis in die Morgenstunden.