Kita Abenteuerland in Herbern seit sieben Jahren in Containern Suche nach Grundstück läuft

Kita „Abenteuerland“ seit Jahren in Containern: Suche nach Grundstück
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Der Kindersegen, über den sich Herbern einst freute, scheint abzunehmen. Ende 2017 hoben Gemeinde und der evangelische Kirchenkreis Hamm gemeinsam die Kindertagesstätte „Abenteuerland“ aus der Taufe. Besonders die steigende Nachfrage nach U3-Betreuungsplätzen machte dies nötig. Die Zeit drängte, also entschieden die Verantwortlichen, an der Ostlandstraße 13 eine Container-Kita zu errichten. Ursprünglich war sie als Übergangslösung konzipiert, um eine schnelle Lösung zu haben.

Die Containerbauweise ermöglichte einen zügigen Aufbau und eine spätere Erweiterung der Einrichtung. So wurde die Kita bereits kurz nach ihrer Eröffnung um 17 zusätzliche Raummodule erweitert, um von drei auf fünf Gruppen zu wachsen und etwa 70 Kinder betreuen zu können. Die Containerlösung wurde als temporäre Maßnahme eingeführt, doch aufgrund des anhaltenden Platzmangels und der steigenden Kinderzahlen blieb sie bestehen. Politische Stimmen kritisierten diese Notlösung und forderten den Bau fester Gebäude, um den Kindern eine angemessene Umgebung zu bieten.

Suche nach geeignetem Grundstück

Doch auch mehr als sieben Jahre später ist das „Abenteuerland“ in den Containern zu finden. Eine siebenjährige Übergangslösung? Kann ja mal vorkommen, schließlich war die Kita St. Sophia in Werne-Stockum auch mehrere Jahre in Containern untergebracht, bevor sie in diesem Jahr in einen Neubau ziehen konnte. Allerdings lässt sich das nur schwer als Vergleich heranziehen, denn in Stockum war ein massiver Wasserschaden im alten Gebäude Schuld an der Übergangslösung.

Wann nimmt sich die Gemeinde der Lösung an? Auf Anfrage der Redaktion erklärt Gemeindesprecherin Stefanie Krampe: „‚Übergangslösung‘ bedeutet natürlich auch, dass die Gemeinde intensiv mit der Suche nach alternativen Standorten beschäftigt ist. Für einen solchen möglichen Standort gibt es einige Dinge zu beachten. So muss die Größe des Grundstücks passen, die Lage spielt eine große Rolle, ebenso natürlich die Eigentumsverhältnisse. Dazu muss die Frage nach dem Baurecht beantwortet werden und vieles mehr.“ Erst wenn ein geeignetes Grundstück gefunden sei, können weitere Schritte gegangen werden, wie die Suche nach einem Investor, „der das Vorhaben in Zusammenarbeit mit dem Kita-Träger und der Gemeinde realisiert“.

Die Kita „Abenteuerland“ in Herbern
In der Kita „Abenteuerland“ wird im Sommer eine Gruppe geschlossen. © Laura Oswald-Jüttner (Archiv)

Negative Auswirkungen

Auch der Evangelische Kirchenkreis Hamm, in dessen Trägerschaft die Kindertagesstätte ist, bestätigt auf Nachfrage, dass der Prozess noch im Gange sei. Bisher habe noch kein geeignetes Grundstück in Herbern gefunden werden können, um dem „Abenteuerland“ ein dauerhaftes Domizil zu bieten. In Herbern sieht es also weiterhin nach einer Dauerlösung aus.

Das scheint sich bereits negativ auszuwirken. Möglicherweise sind Eltern verunsichert ob der Zukunft der Kita. Denn bisher wurden nur eine Handvoll Kinder für das neue Kitajahr an der Ostlandstraße 13 angemeldet. Im Sommer schließt die Kita daher eine Gruppe. Kita-Leiterin Stephanie van Unen betonte vor wenigen Wochen gegenüber der Redaktion aber: „Wir bleiben in Herbern.“