Russland und die Gaskrise

Helmut Sunderhaus zur Energiekrise: „Fangen Sie jetzt mit dem Gassparen an!“

Die Zeit zum Handeln ist jetzt. Das macht Helmut Sunderhaus von der Ascheberger Gemeindeverwaltung ganz deutlich. Die Gemeinde selbst trifft bereits Vorkehrungen für den Winter.

Ascheberg

, 06.08.2022 / Lesedauer: 3 min

Die Städte und Gemeinden in Deutschland bereiten sich auf einen Winter mit möglichen Gasengpässen vor. Und die Gemeinde Ascheberg ist da keine Ausnahme. 700.000 Euro hat sie zuletzt pro Jahr an Energiekosten ausgegeben. Mit den steigenden Energiekosten, so schätzt Helmut Sunderhaus, Fachbereichsleiter Allgemeine Verwaltung, Finanzen und Wirtschaftsförderung, würden sich die Ausgaben auf 1,4 Millionen Euro verdoppeln.

Damit es soweit nicht kommt, hält die Gemeinde weiter an bestehenden Themen wie energetischer Sanierung fest. Neubauten wie die Profilschule, die Feuerwehr Herbern und die Lambertusschule würden nur noch mit gasunabhängigen, erneuerbaren Energien ausgestattet. Doch die Gemeinde hat auch aufgrund der Energiekrise einen Arbeitskreis ins Leben gerufen, durch den der Energieverbrauch in den gemeindlichen Einrichtungen reduziert werden soll. Langfristig etwa sei und würden die komplette Straßenbeleuchtung der Gemeinde und die Lichter an den öffentlichen Sportplätzen auf LED-Belechtung umgerüstet. Auch die Klassenräume der Schulen werden nach und nach auf LED umgestellt.

Doch Handlungsbedarf ist weiterhin da. In den vergangenen zwei Jahren seien die Energiekosten etwa an den Schulen höher als üblich gewesen. Das habe vor allem auch an der Corona-Situation gelegen, die ein häufigeres Lüften in den Klassenräumen nötig gemacht habe. Der Arbeitskreis ist eine Art Koordinierungsstelle, in der alle Fachgruppenleiter, die Feuerwehr, die Schulen und andere vertreten sind. Mit diesen sogenannten „Nutzern“, sagt Sunderhaus, bespreche man abhängig von der jeweiligen Situation, wie weitere Energie eingespart werden könne. Zum einen stehen den Nutzern dafür Energieberater zur Seite, zum anderen beschäftigten sich die Fachingenieure der Gemeinde mit dieser Frage, so Sunderhaus.

Auch im Rathaus in Ascheberg soll in diesem Winter die Temperatur sinken. © (A) Spiller

Temperatur im Hallenbad ist um 2 Grad gesunken

Im Hallenbad in Herbern wurde die Temperatur bereits gesenkt - von 28 auf 26 Grad. Wenn dann die Heizperiode anstehe, solle die Raumtemperatur in den gemeindlichen Gebäuden um 2 Grad gesenkt werden. „In dem Wissen, dass es nach heutigen Arbeitsschutzregeln eigentlich nicht geht“, so der Fachbereichsleiter. „Aber alle gehen davon aus, dass es entsprechende Maßnahmen der Politik geben wird, dass wir tatsächlich senken dürfen. Wir warten jetzt nicht darauf, sondern beschäftigen uns im Vorfeld damit, wie wir das tatsächlich mit der Heizung geregelt bekommen und auch die Nutzer informieren.“

In den Schulen müsse man ein Gleichgewicht zwischen Corona-Lüften und Heizen finden. Hier helfen die sogenannten CO2-Ampeln, die anzeigen, wann die Luft verbraucht und es Zeit ist, zu lüften. Im Rathaus soll ebenfalls die Temperatur sinken, genauso wie in den Geflüchtetenunterkünften. Das müssten die Hausmeister in den Heizeinstellungen für jedes einzelne Objekt regeln. „Wir haben viele Wohnungen im Einsatz. Das wird jetzt vorbereitet. Nicht, dass wir später sagen: ‚Oh Gott, jetzt ist Oktober‘.“ - und dann erst mit der Umstellung anfangen, so Sunderhaus.
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In den Schulen gebe es außer in den Küchen sowieso kein heißes Wasser, ebenso wenig im Rathaus auf den Toiletten. Die Duschen in den Turnhallen sollen erst einmal weiter mit Warmwasser nutzbar bleiben. „Je nachdem, wo wir jetzt hinlaufen, müssen wir schauen, ob wir das dann wegnehmen“, erklärt der Fachgruppenleiter.

Doch auch an die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde appelliert er: „Fangen Sie jetzt mit dem Gassparen an!“ Wer nicht weiß, wie und wo er damit anfangen soll, kann von der Verbrauchersprechstunde im Rathaus Gebrauch machen. Jeden ersten Dienstag im Monat von 14 bis 17.45 Uhr ist die Verbraucherzentrale vor Ort, die Interessierte nach vorheriger Terminvereinbarung (Tel. (02593) 60972) auch zum Thema Energie berät.

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