Nach längerer Debatte stimmte der Bau- und Planungsausschuss Ascheberg am 9. Februar 2023 dem sogenannten Deckblatt II zum Autobahnausbau im Bereich Herbern zu. Mehrheitlich, mit zwei Gegenstimmen. „Die kamen von uns“, sagt Heinz Wesselmann, Sprecher der Bündnisgrünen in Ascheberg. Grund für die Ablehnung: „Wir fordern besseren Lärmschutz für Herbern.“
Worum geht es? Im Zuge des geplanten sechsspurigen Ausbaus der Autobahn 1 ist zur Minderung des Autokraches ein Lärmschutzwall in Höhe des Ortskernes Herbern geplant. Der verläuft auf der östlichen Seite und soll, von Norden kommend, etwa in Höhe der Reitsporthalle am Haselbüschken enden. „Viel zu früh“, meint Wesselmann. Er steht mit dieser Meinung nicht allein.
Ortstermin an der A1
Termin vor Ort zwischen Autobahn und Wohnsiedlung in Herbern. Der Grüne Wesselmann hat eingeladen und drei Anwohner sind gekommen. „Vielleicht hätten wir etwas mehr trommeln müssen“, meint Wesselmann selbstkritisch wegen der überschaubaren Beteiligung. Anwohner Stefan Sennekamp aus dem Neubaugebiet beruhigt ihn etwas: „Es gibt viele, die auf jeden Fall dieses Vorhaben unterstützen.“
Das Vorhaben: Das ist der Versuch, den A1-Lärmschutzwall um einige Hundert Meter bis zur B54-Brücke zu verlängern. Die Anwohner sind bereits aktiv geworden. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens haben sie eine Eingabe gemacht, um den langen Lärmschutzwall zu erreichen. „Zwölf Haushalte haben ihre Einwendungen gegen die jetzige Planung erklärt“, sagt Sennekamp

„Windige Stelle in Herbern“
An diesem frühen Abend während des Ortstermines sind in der Ferne zwar viele Autos auf der noch vierspurigen A1 zu sehen, aber kaum zu hören. „Das hat auch mit der Windrichtung und -stärke zu tun“, sagt Heinz Wesselmann. Anwohner Sennekamp springt ihm bei. „Heute ist eher östlicher Wind. Aber wir befinden uns hier an einer sehr zugigen Stelle Herberns. Wenn Westwind herrscht, dann hört man die Autobahn sehr wohl sehr deutlich“, sagt er.
„Der Schwerlastverkehr vor allem wird noch steigen“, sagt Anwohner Johannes Vorspohl. Aussagen von Vertretern der Autobahn GmbH im jüngsten Bau- und Planungsausschuss stehen die Grünen skeptisch gegenüber. „Ich glaube kaum, dass der Verkehr zurückgeht, wie damals erwähnt, und der Flüsterasphalt ist auf Dauer auch keine Lösung“, sagt Wesselmann.
Forderung nach Lärmschutzwall
Das sehen die Anwohner ähnlich und fordern die Autobahn GmbH auf, das Geld für einen einige Hundert Meter längeren Lärmschutzwall zu investieren. Und sollte es tatsächlich am Geld scheitern, hat Wesselmann einen Kompromissvorschlag: „Dann sollte man der Gemeinde Ascheberg erlauben, auf eigene Kosten einen solchen Wall zu bauen.“ Das könne sich sogar rentieren, „weil darin gegen Gebühr Bauschutt eingebaut werden könnte“.
A1: Brücke zwischen Münster und Ascheberg wird freigegeben: Ausbau der Autobahn
Antrag zu Bauvorhaben in Herbern abgelehnt: Haus-Bauer muss wegen 18 Zentimetern umplanen