Landwirt Andreas Füchtling steckt hinter dem riesigen Freiflächen-Photovoltaik-Projekt, das in Ascheberg an der A1 entsteht. Und wenn alles nach Plan läuft, und die letzten Module verkabelt sind, könnte der Landwirt schon im Herbst 2025 Strom mit der Anlage generieren. Auf 5,5 Hektar Fläche, die der Landwirt vor vier Jahren gemeinsam mit seinen Brüdern Christian und Hendrik erworben hat, stehen künftig über 16.000 Solarmodule, die zusammen eine Fläche von 42.000 Quadratmetern ergeben. Im September haben die Arbeiten für die Zuwegung zu der Fläche begonnen, im November dann die Arbeiten an der Anlage selbst.
Mit dieser Fläche, so Füchtling, rechnet die Familie mit einem jährlichen Stromertrag von 8,5 Millionen Kilowattstunden Strom. „Seit 15 oder 16 Jahren haben wir hier Solar“, sagt Füchtling. Denn unweit der Fläche, die die Familie erworben hat, liegt der eigene Hof. Deshalb habe man sich nach und nach mit der Materie beschäftigt, erklärt der Landwirt den Anreiz zu dem Freiflächen-PV-Projekt. „Und wir können da noch einen gewissen Klimabeitrag leisten.“ Außerdem habe die Privilegierung dieser Art von Projekten entlang von Autobahnen diese Möglichkeit zur Umsetzung geschaffen, erklärt Füchtling.

Das deutsche Photovoltaik-Unternehmen Enpal schätzt den jährlichen Stromverbrauch einer vierköpfigen Familie auf zwischen 2900 und 5100 Kilowattstunden pro Jahr. Daran angelehnt könnte der Strom aus Andreas Füchtlings Anlage jährlich zwischen 1666 und 2931 Vier-Personen-Haushalte versorgen. Für die Einspeisung seiner Energie hat die Bundesnetzagentur der Familie auf eine Laufzeit von 20 Jahren fünf Cent pro Kilowattstunde zugesichert.
Über einen eigenen Transformator speist die Familie den Strom künftig in das Netz der Westnetz ein. Außerdem sind die Module so angebracht, dass darunter Schafe weiden können. Dafür wurden die Module extra höher angebracht und die Kabel entsprechend geschützt.
Großer Schritt fürs Klima
Im Juli 2024 hatte der damalige Fachbereichsleiter Bauen und Wohnen, Klaus van Roje, gegenüber unserer Redaktion erklärt, dass die Zusage für den Bau der Anlage vorliege. Und dass diese über eine Leistung von 9,3 Megawattstunden in der Spitze verfügen wird. Das beschreibt die Leistung, die die Anlage bei optimalen Bedingungen (optimale Sonneneinstrahlung) erwirtschaften könnte.
Die 5,5 Hektar für das Freiflächen-PV-Projekt liegen nordöstlich der Anschlussstelle Ascheberg an der A1 mit maximalem Abstand von 200 Metern - so ist die Vorschrift. Mit dieser Anlage geht die Gemeinde Ascheberg nun noch einen großen Schritt in Richtung Klimaneutralität. Schon im vergangenen Jahr zeichnete sich ab, dass die Gemeinde mit ihren neun in 2026 errichteten Windkraftanlagen stromtechnisch die Klimaneutralität erreichen - und übertreffen - wird.