Tina Gesenhoff, Leiterin der OGS (Offene Ganztagsschule) in der Herberner Marienschule, begrüßte am Freitag (20. Oktober) über 100 Kinder in der Aula der Profilschule. „Habt ihr Lust auf das Theaterstück“, fragte sie die Kinder: „Sollen wir dann mal ganz laut klatschen?“
Die Bühne war bereits ganz bunt gestaltet, und ein Mann erschien schluffend. Es war Don Kidschote aus Spanien. Sein Wunsch war es, wie sein Hund und seine ganzen Vorfahren Ritter zu werden. Doch wie wurde man das? Zum Glück hatte er ein großes Buch dabei, in dem dies stand. „Bist du ein Junge, kannst du Ritter werden, bist du ein Mädchen kannst du Ritteriene werden“ las er vor: „Man braucht einen Freund, man muss jemanden lieb haben und man braucht Mut.“
Zusammen mit einem rollenden Badezimmer, einem Riesenkoffer und dem Abbild seiner großen Liebe -Lady Lea- machte er sich auf die Reise nach den großen Abenteuern dieser Welt und nach sich selber. Zum Glück gab es die Kinder, die ihm immer wieder halfen. „Olé“ riefen sie gemeinsam, um sich zu begeistern.
Kampf gegen den feuerspeienden Drachen
Dank der Kinder weiß Don Kidschote jetzt, dass der Vater des Vaters hier Opa heißt und es auch Uropas und sogar Ur-Uropas gibt. Auch halfen sie ihm, die Musikinstrumente Geige, Flöte, Gitarre und Schlagzeug, die seine Mutter und Oma spielen, zu benennen.
„Ich habe gemerkt, ihr passt gut auf“, lobte er die jungen Zuschauer. Gemeinsam fanden sie seinen Freund Sancho. Sie erklärten ihm, dass bei dem Luftballonherz für seine liebe Lea der Ballon am Ende zugeknotet werden muss. Und auch bei dem Kampf gegen den feuerspeienden Drachen, einem aufgeblasenen, qualmenden Staubsauger und einem von Zauberhand geführten Regenschirm waren sie an seiner Seite, damit er beweisen konnte, dass er mutig war.

Eine phantasievolle Vorstellung über Freundschaft, Liebe und Mut und den Willen, sein Ziel zu erreichen. Mit viel Musik, Gesang, Slapstick, wunderschönen Bildern und der selbstverständlichen Einbeziehung des Publikums zeigte Don Kidschote, gespielt von Christoph Bäumer, eine Reise in die Welt des umherziehenden Vagabunden, der so gerne ein glorreicher Ritter wäre.
„Habt ihr denn auch einen Freund oder eine Freundin“, fragte Don Kidschote am Schluss die Kinder. „Und jemanden, den ihr ganz doll lieb habt? Das können auch Mama und Papa sein, und seid ihr mutig? Dann seid ihr auch alle Ritter oder Ritterienen“, erklärte er den jungen Zuschauern. Sie alle durften sich bei ihm am Schluss eine entsprechende Urkunde darüber abholen.
Unterhaltsames Theater für Groß und Klein
Vorher erklärte Don Kidschote ihnen noch, dass ein Theater kein Fernsehen ist, bei dem am Schluss ein Knopf ausgemacht wird. „Man klatscht am Ende, wenn es gefallen hat“. Mit viel Applaus verabschiedeten sich die Kinder nach einer aufregenden Theaterstunde. „Das war echt toll“, schwärmte anschließend eine Schülerin. „Die Urkunde kann ich noch selber ausmalen“. Und auch ein Erstklässler erzählte seinem Freund, dass er nachher zu Hause sein Ritterkostüm anziehen möchte.
Das Theater „Don Kidschote“ aus Münster steht für professionelles, mobiles, bewegungsvolles, musikalisches und äußerst unterhaltsames Theater für Groß und Klein. Gegründet im Jahr 2001, steht es unter der Leitung von Christoph Bäumer und Ingrid Lastring. Jan Becker war an diesem Tag für den Auf- und Abbau sowie für Ton und Technik zuständig.
Dieses Theaterstück gehört mit zu einem Theaterprojekt, das durch die Jugendhilfe Werne initiiert wurde. Demnächst gibt es für die OGS-Kinder noch einen Theater-Workshop und eine Fahrt ins Theater nach Münster.