Der seit Jahrzehnten diskutierte Ausbau der eingleisigen Bahnstrecke auf dem Teilstück zwischen Münster-Amelsbüren und Lünen bekam im vergangenen Jahr Auftrieb. Nachdem am 10. August 2023 medienwirksam die verschiedenen Beteiligten eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet hatten, keimte Hoffnung auf eine baldige Realisierung auf. Doch jetzt gibt es einen erneuten Dämpfer. Politiker der Region sind alarmiert.
„Sollten die aktuellen Informationen (...) stimmen, wäre das ein Schock“, sagt Aschebergs Bürgermeister Thomas Stohldreier. Angst vor Verzögerungen oder gar einem Scheitern des Projektes haben auch der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann und der Landtagsabgeordneter Dietmar Panske. Sie sagen: „Wir haben jahrelang für den Ausbau gekämpft, auf den viele Pendler im Kreis Coesfeld dringend warten.“ Nicht nur dort, sondern auch in Werne, Nordkirchen, Lünen und Dortmund.
Alarmstimmung in der Region
Anlass für die Alarmstimmung in der Region ist eine Veröffentlichung im Online-Portal des Kölner Stadt-Anzeigers. Der zitiert aus einem internen Bericht, nach dem die für den Trassenausbau zuständige Bahn-Netzgesellschaft statt der zugesagten 40 Milliarden Euro nur noch 27 Milliarden Euro erhalten soll. Gefährdet seien nun Projekte, „die erst noch geplant werden müssen“, heißt es dort. Ausdrücklich erwähnt sei die Strecke Münster-Lünen.
Aschebergs Bürgermeister Stohldreier sagt: „Die Ertüchtigung der Bahnstrecke Münster-Lünen ist elementar für unsere Entwicklung. Denn der vereinbarte zweigleisige Ausbau beseitigt einen schon jahrzehntealten Engpass, der unsere Wirtschaft entlang der Strecke extrem bremst.“ Fachkräfte würden schon jetzt aufgrund der Verkehrsprobleme die Region meiden. Auch für Schüler, Studenten und Pendler wäre eine Streichung der Ausbaupläne ebenso eine Zumutung wie eine tiefe Enttäuschung, da auch sie aufgrund der Eingleisigkeit der Strecke mit immensen Einschränkungen leben müssten.
„2. Gleis Gehört ganz nach oben“
Wenn die Bundesregierung sparen wolle, dann bitte nicht bei solchen wichtigen Vorhaben sagt der CDU-Politiker Henrichmann: „Ganz nach oben auf einer Prioritätenliste gehören wichtige Infrastruktur-Projekte.“ Sein Parteikollege, der Ascheberger Gemeindeverbandsvorsitzende Maximilian Sandhowe, erklärt: „Fällt der Bund hier aus, wird dies schwerwiegende Konsequenzen für unsere Gemeinde und vor allem für die von allen Seiten geforderte Verkehrswende haben.“
Selbst die im August 2023 geschlossene Rahmenvereinbarung bedeutete nur einen kleinen Schritt. Ein Experte erläuterte damals der Politik in Werne den Stand der Dinge und meinte: „Bis jetzt sind 22 Prozent des Projektes geschafft, mehr aber nicht. Die Strecke ist noch lange nicht eingeweiht.“
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