In Deutschland gibt es aktuell mehr Menschen, die an akuten Atemwegserkrankungen leiden, als es in den meisten Vorjahren um diese Zeit der Fall war. Auch wenn die Zahlen aktuell stagnieren. Das geht aus dem neuesten Wochenbericht des Robert-Koch-Institutes (RKI) hervor. Demnach wurden in der 29. Kalenderwoche (15. bis 21. Juli) aus 85 Proben von 33 Arztpraxen bundesweit 43 Proben ermittelt, in denen ein Virus nachgewiesen werden konnte. 20 Mal konnten Belege für Rhinoviren gefunden werden und in 18 Fällen waren es Corona-Infektionen.
Auch im Kreis Coesfeld ist die Zahl der Corona-Infektionen seit einigen Wochen höher, als es zuvor der Fall war. Dem Landeszentrum für Gesundheit (LZG) in Bochum zufolge sind offiziellen Zahlen nach in der Kalenderwoche 29 insgesamt 29 Coronafälle kreisweit gemeldet worden.
Seit Jahresbeginn haben sich laut LZG offiziell 389 Menschen mit dem Coronavirus im Kreis Coesfeld infiziert. 173 Fälle sind seit Mitte Juni aufgetreten. Im Vergleich zu 2023 waren es bis zur Kalenderwoche 29 insgesamt 3277 Personen. 2022 waren es von Kalenderwoche 1 bis 30 insgesamt 78.005 Personen. Dass die Zahlen so einen enormen Unterschied aufweisen, liegt auch an der Test-Situation. Heute ist es nicht mehr verpflichtend, sich auf das Coronavirus testen zu lassen.
Entsprechend geht auch der Kreis Coesfeld aktuell von einer hohen Dunkelziffer aus. Das liege zum einen daran, dass sich viele Menschen bei grippalen Infektzeichen nicht mehr testen und zum anderen private Selbsttestungen nicht in das Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz (DEMIS), über das die Kreise Infektionen von Krankenhäusern und Laboren gemeldet bekommen, einfließen.
Kontakte meiden bei Infektion
Zur aktuellen Coronalage heißt es vom Kreis Coesfeld: „Die Coronalage im Kreis und den jeweiligen Gemeinden sowie Städten ist aktuell stabil auf einem leicht erhöhten Niveau für die Jahreszeit. Voraussichtlich werden die Coronafallzahlen in den kommenden Wochen eher wieder der Jahreszeit angemessen sinken, da in den Sommermonaten unter anderem klimatische Faktoren (Temperatur etc.) Infektionskrankheiten der oberen Atemwege wie grippale Infekte, Erkältungskrankheiten weniger begünstigen.“
Infektionsherde im Kreis könne man aktuell nicht ausmachen, heißt es weiter. Anders als zu Corona-Hochzeiten ist es nicht mehr möglich, die Coronalagen in den einzelnen Städten und Gemeinden differenziert darzustellen - aus datenschutzrechtlichen Gründen, aber auch weil die Fallzahlen „relativ niedrig“ seien.
Der Kreis ruft diejenigen auf, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, sich an die Empfehlungen des RKI zu halten: Wer symptomatisch ist (z.B. Husten, Schnupfen, Halsschmerzen), der sollte zu Hause bleiben und Kontakte meiden, „bis zu einer deutlichen Besserung der Symptome“.