Bürger, die nach einer neuen Möglichkeit der Geldanlage suchen, haben wahrscheinlich ab Anfang 2025 die Chance dazu, sich am Windpark Forsthövel in Ascheberg zu beteiligen. Zunächst war nicht klar, zu welchem Zinssatz Bürger ihr Geld würden anlegen können. Klimaschutzmanager Stefan Lohmüller hat das Vorhaben nun auf Anfrage aber noch einmal etwas näher konkretisiert.
Anlage-Interessenten werden sogenannte Nachrangdarlehen im Rahmen einer Schwarmfinanzierung, zu Englisch auch als Crowdfunding bekannt, angeboten. Dafür bietet die Gemeinde voraussichtliche Zinsen zwischen 3,5 und 3,9 Prozent pro Jahr. Die genauen Konditionen würden aber noch konkretisiert, so Lohmüller. Klaus van Roje, Leiter des Fachbereichs Bauen und Wohnen, hatte im Gespräch mit uns Mitte August versichert, dass Verluste bei der Geldanlage ausgeschlossen seien.

„Eine konkrete Beschränkung der Anzahl der beteiligten Bürger wird es nicht geben“, so Lohmüller weiter. „Es werden jedoch maximal 1,5 Millionen Euro über die Bürgerbeteiligung bereitgestellt werden können. Ziel ist es, möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern die finanzielle Beteiligung zu ermöglichen. Daher wird die Beteiligung nicht im ‚Windhundprinzip‘ durchgeführt, sondern bei zu vielen Beteiligungen der maximale Beteiligungsbetrag reduziert.“
Anfragen habe es schon gegeben und gebe es weiterhin, so der Klimaschutzmanager. Aber: „Wir verweisen darauf, dass, wenn die Möglichkeit zur Beteiligung kommt, wir umfangreich dazu informieren werden.“ Eine Anmeldung ist aktuell noch nicht möglich. „Wir werden über eine eigens erstellte Website zunächst eine Interessenbekundung starten, Bürgerinnen und Bürger können darüber ihr Interesse an der finanziellen Beteiligung kundtun. Diese Interessenbekundung wird frühestens im Dezember starten.“ Zum Start der Aktion werde man umfangreich informieren, versichert Lohmüller.
Gemeinde baut 1,5 Windräder
Mitte August hatte van Roje unserer Redaktion gegenüber erklärt, dass er von Anlagebeträgen zwischen 10.000 und 20.000 Euro ausgehe. Insgesamt gibt es vier Windkonzentrationszonen in der Gemeinde Ascheberg. In der Zone Forsthövel baut die Gemeinde Ascheberg durch ihre Tochtergesellschaft Ascheberger Grundstücksentwicklungsgesellschaft (AGEG) eineinhalb von drei Windrädern. Außerdem will sich der Kreis Coesfeld in der Zone mit 25 Prozent an einem der Windräder beteiligen.