Die Zahl der Auszubildenden in Ascheberg und im Kreis Coesfeld sinkt immer weiter - einige Gewerke machen aber auch Hoffnung. © Jeriden Villegas/Unsplash
Ausbildungsmarkt Ascheberg
Ausbildungszahlen sinken - doch manche Gewerke legen zu in Ascheberg
Seit 5 oder 6 Jahren sinken die Ausbildungszahlen kontinuierlich. Andere Gewerke nehmen aber sogar zu. Und auch Karriere und Verdienst sind im Handwerk nicht zwingend schlecht.
92 Azubis weniger als im Vorjahr: In der Gemeinde Ascheberg sinken die Ausbildungszahlen im dritten Jahr in Folge. Hatten 2019 noch 647 Personen eine Ausbildung in der Gemeinde begonnen, waren es 577 Azubis, die im Spätsommer 2020 eine Ausbildung gestartet haben. 2021 dann waren es 485 - und damit noch einmal 15,94 Prozent weniger als im Vorjahr.
Gewerke-Situation in Ascheberg „positiv zu bewerten“
Gleichzeitig gibt es aber auch positive Entwicklungen, schaut man auf die Gemeinde Ascheberg: So haben 2021 8 Personen mehr eine Tischlerausbildung begonnen als noch im Vorjahr (2021: 65). Stabil bleiben die Zahlen für Fliesenleger (+3 auf 10 in 2021) und Landschaftsmaschinenmechatroniker (+6 auf 21 in 2021).
„Ascheberg fällt jetzt mit den Zahlen nicht aus dem Rahmen im Kreis Coesfeld“, sagt Müller, sondern füge sich in den Kreisdurchschnitt ein.
„Ascheberg ist gut aufgestellt mit großen, funktionierenden Betrieben. Die Entwicklung im gewerklichen Bereich ist positiv zu bewerten.“ Aktuell gibt es in Ascheberg 167 Handwerksbetriebe: 4 Bäcker, 23 Bauunternehmen, 5 Dachdecker, 13 Elektrobetriebe, 4 Fleischer, 15 Friseure, 20 Kfz-Betriebe, 4 Landbaubetriebe, 11 Maler- und Lackierer, 18 Metallbetriebe, 5 im Bereich Rollladen, Tore und Sonnenschutzsysteme, 15 Sanitärbetriebe, 3 Steinmetze und -bildhauer, 23 Tischler, 2 Uhrmacher und 2 Zimmerer.Dennoch fingen heute mehr als 60 Prozent der Schulabgängerinnen und -abgänger lieber ein Studium an, als ins Handwerk zu gehen, so Müller. Dabei ende der Karriereweg im Handwerk nicht mit dem Gesellen. „Man kann mit dem Gesellen und mit der Meisterqualifikation immer studieren. Viele suchen auch die Weiterqualifikation mit dem Techniker“, so Müller.
Es gebe viele spezialisierte Betriebe, in denen Planer, Zeichner und Projektmanager gesucht werden. So könne der Maler-Geselle Produktentwickler bei einem Lackunternehmen werden, der Tischler könne im Vertrieb bei Herstellern von Produkten in der Be- und Verarbeitung von Holz einsteigen oder die Anwendungsentwicklung von CNC-Maschinen unterstützen. „Unternehmen sind immer froh, Meister zu bekommen die wissen, wovon sie reden.“
Karriereleiter endet nicht mit dem Gesellen
„Es geht immer weiter“, so Müller. Auch stimme es nicht mehr zwingend, dass Akademiker mehr verdienten als Handwerker. „Das musss man immer sehr individuell sehen. Im Durchschnitt steht die Entlohnung mit Qualifikationen im Handwerk auch Akademikern nicht mehr viel nach. Tarife für gute Meister sind absolut vergleichbar.“
Zudem steige das Lebensarbeitsentgelt früher, da man viel früher in andere Verdienstgrößen komme. „Im Studium wie im Handwerk gibt es Spitzenverdiener“, so Müller. 2021 habe aber auch die Coronapandemie ein wenig in die Ausbildungszahlen hereingespielt, so der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Coesfeld. Praktika seien weitgehend nicht möglich gewesen.
Das sei heute anders: Praktika seien in der Fläche wieder möglich. „Da reichen auch 2 bis 4 Tage, das müssen nicht immer 2 Wochen sein“, so Müller. Dann müssten Jugendliche und Gewerke zueinander finden. „Alles andere kann man heute lernen.“ Außerdem gebe es weitreichende Hilfen der Agentur für Arbeit. Ausbildungsinteressierte können sich für Beratungen jederzeit an die Kreishandwerkerschaft wenden. www.kh-coesfeld.de
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