Ausbau der Sandstraße Ascheberg Volksvertreter will das Projekt „auf Eis legen“

Ausbau der Sandstraße: Volksvertreter will das Projekt „auf Eis legen“
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Die Ascheberger Planungs-Politiker diskutierten auf ihrer Sitzung am Donnerstagabend, 14. September 2023, über den weiteren Ausbau der Sandstraße, nachdem der Eschenplatz schon umgestaltet ist. Frank Holtrup hörte sich die Ausführung des Landschafts-Architekturbüros Lohaus, Carl, Köhlmos an und machte dann einen interessanten Vorschlag: „Wäre es möglich, das ganze Vorhaben auf Eis zu legen?“

Thomas Köhlmos hatte zuvor Details des geplanten Umbaus der Sandstraße präsentiert, die sich gegenüber den ersten Plänen etwas verändert haben. Eine der obersten Vorgaben sei, dass die Fußgänger im Ortskern mehr Vorrechte genießen sollen. Er nahm dann unter anderem Stellung zu Details der Pflasterung. Statt des bisherigen Fischgrätmusters, das bei den Arbeiten auf dem Eschenplatz zu Problemen beim Verlegen geführt habe, soll auf der Sandstraße eine Pflasterung im sogenannten Ellbogenverband, zudem leicht gedreht, verbaut werden. Bei den Rinnensteinen wollen die Planer Beton statt Sandstein verwenden.

Baubeginn im Ortskern Anfang 2024

Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2024 geplant. Dann stellte Köhlmos verschiedene Details für Bäume und Bänke vor. Besonders interessant ist die geplante Ausstattung der Bänke am Pümpken, die künftig auch über Rückenlehnen verfügen sollen. Zudem wird das Pümpken, auch Floriansbrunnen genannt, reaktiviert und mit einer kleinen, neuen Einlaufrinne versehen. Das sei mit der Denkmalbehörde vorbesprochen.

Die Bauverwaltung, vertreten durch Gesche Ahmann, äußerte sich dazu, dass das Projekt nun etwas anders umgesetzt werden solle, als bei der Eschenplatz-Planung vorgestellt. Auf die Frage von Dr. Christoph Koch (UWG) bezüglich möglicher Probleme bei der Förderzusage antwortete Ahmann, dass dies keine Probleme mit sich bringen würde. Die Bezirksregierung habe die Hälfte der rund 2,4 Millionen Euro Gesamtkosten als Förderung zugesagt. Auch hinsichtlich des Denkmalschutzes sei man in Abstimmung und gehe davon aus, dass keine Bedenken bestünden.

Der Eschenplatz ist im Fischgrätmuster gepflastert und hat Rinnen in Sandsteinoptik. Nebenan in der Sandstraße soll es künftig etwas anders aussehen.
Der Eschenplatz ist im Fischgrätmuster gepflastert und hat Rinnen in Sandsteinoptik. Nebenan in der Sandstraße soll es künftig etwas anders aussehen. © Jörg Heckenkamp

Holtrup: Sandstraße auf Eis legen

Nachdem es einige Wortbeiträge unter anderem zu der Zahl der Stellplätze gab, meldete sich Volksvertreter Frank Holtrup von den Freien Wählern zu Wort: „Wir haben so viele andere Baustellen in der Gemeinde, wie die Profilschule, den Umzug der Grundschule, Kitas und so weiter.“ Der Sandstraßen-Ausbau sei als Projekt zwar nett, aber nicht nötig. Er regte an, „das Projekt auf Eis“ zu legen und fragte ich Richtung Verwaltung: „Wir haben zwar die Förderzusage, aber noch keine Anträge gestellt. Wäre es möglich, das Projekt einzufrieren?“

Klaus van Roje, Leiter des Fachbereichs Bauen der Gemeinde, erwiderte darauf, dass dies zwar möglich, aber für den Ruf der Stadt und zukünftige Anträge nicht förderlich wäre. „Wir haben den Ruf, umsetzungsstark zu sein. Bei Folgeanträgen würden wir vielleicht nicht mehr so bedacht wie jetzt.“

Mehrheit will Ortskern-Ausbau

In der anschließenden Diskussion zeigte sich, dass Holtrup mit seiner Auffassung alleine steht. So entgegnete beispielsweise Thomas Franzke: „Die CDU-Fraktion vertritt die Meinung, dass das Projekt fortgesetzt werden sollte, da es auch der Verkehrsberuhigung dient.“ Volker Brümmer (SPD): „Diese Planung soll mehr Aufenthaltsqualität bringen. Genau dazu dient auch unser Antrag, den neugestalteten Eschenplatz von der Sandstraße aus für den Pkw-Verkehr zu sperren.“

Auf Vorschlag des Ausschuss-Vorsitzenden Wilhelm Kiffer stellte Holtrup einen Antrag, die Planungen Sandstraße nicht weiter zu verfolgen. Doch die große Mehrheit lehnte dieses Ansinnen ab. In der anschließenden Abstimmung über die Detail-Änderung der Sandstraßen-Pläne stimmt auch Holtrup mit ja - das war dann einstimmig. Der Ortskern-Ausbau kann starten.

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