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Ausbau der Lüdinghauser Straße sorgt für heiße Debatte im Bauausschuss
Politik in Ascheberg
Die Lüdinghauser Straße soll ausgebaut werden. Die Pläne der Verwaltung in Ascheberg zu Glascontainern, Radwegen und der Einfahrt zur Sandstraße wurden im Bauausschuss kontrovers diskutiert.
An der Lüdinghauser Straße in Ascheberg stehen einige bauliche Veränderungen an. Nicht nur der Bau des neuen HIT-Supermarktes soll noch in diesem Jahr beginnen. Auch die Lüdinghauser Straße selbst soll ausgebaut werden.
Die Pläne der Gemeindeverwaltung sorgten in der Sitzung des Bauausschusses am Dienstag, 16. Juni, erneut für eine heiße und ausführliche Debatte. Es war die zweite Runde im Ringen um die Länge der rot markierten Fahrradstreifen auf der Straße und den Standort der geplanten Unterflur-Glascontaineranlage. Bereits in der Ausschusssitzung am 7. Mai hatte es nach der Präsentation des Ingenieursbüros Ibak aus Senden eine lebhaften Diskussion gegeben.
Das Ergebnis des im Mai einstimmig beschlossenen Auftrages an die Verwaltung, die Pläne zu überarbeiten, präsentierte Klaus van Roje, Fachbereichsleiter Bauen und Wohnen.
Die Debatte über die Pläne wurde so kleinteilig geführt, dass die Ausschussmitglieder am Ende über vier unterschiedliche Fragestellungen abstimmten.
Einig waren sich die 13 stimmberechtigten Ausschussmitglieder darüber, dass die Planung grundsätzlich umgesetzt werden soll. Laut Plan soll der Ausbau der Lüdinghauser Straße 595.000 Euro kosten.
Vergebliche Suche nach anderem Standort für Glascontainer
Weil kein geeigneter Alternativstandort für die Glascontainer gefunden wurde, hält die Verwaltung am ursprünglich geplanten Platz am Straßenrand in Bereich der Adamsgasse fest. Als Vorschlag zur Optimierung wurde dafür eine Be- und Entladezone nebst schraffierter Unterbrechung des rot markierten Fahrradstreifens auf 15 Meter Länge eingeplant.

Der Bauausschuss hatte eine Optimierung, bzw. Verlegung der geplanten Glascontainer an der Lüdinghauser Straße gefordert. Jetzt gibt es eine Be- und Entladezone und eine Unterbrechung des Fahrradstreifens. © Gemeinde Ascheberg
Viel Kritik gab es dafür von Seiten der Politik. Die Anlage schaffe Konflikte zwischen Rad- und Autofahrern, die nicht sein müssten, führte unter anderen Thomas Franzke (CDU) aus. Nicht nur, dass haltende Fahrzeuge die Radfahrer gefährden und behindern könnten. Auch zu erwartende Wendemanöver von anfahrenden Autos aus Innenstadtrichtung in der Adamsgasse wurden thematisiert.
„Es überwiegen die Nachteile. Ich wüsste allerdings auch nicht, wo man einen Alternativstandort einrichten könnte“, brachte Wilfried Meyer-Laucke (UWG) das Dilemma auf den Punkt.
„Ich habe noch nie erlebt, dass ein Containerstandort von der Politik begrüßt wurde“, so van Roje. Allerdings habe er auch noch nie einen (geeigneten, Anm. d. Red.) Alternativstandort genannt bekommen. Das Problem: In Ascheberg gibt es nur das absolute Minimum an Containern, das vorgehalten werden muss. Der Ausschuss lehnte die Verlegung der Container ab.
Debatte über Radweg und Kreuzung Sandstraße
Der in rot markierte Radweg soll bis zur Eschenbachstraße verlängert werden, sofern das Straßenverkehrsamt des Kreises dem zustimmt.
Ein kombinierter Rad- und Fußweg ist laut van Roje auf innerörtlichen Straßen nur in Ausnahmen vorgesehen. Aus Sicht der Straßenverkehrsbehörde des Kreises soll die Gemeinde bei den derzeitigen Plänen einer getrennten Lösung bleiben. Unterstützt werde das vom Seniorenbeirat.
Kontroverse Meinungen gab es auch bei der Gestaltung der Einfahrt zur Sandstraße. Die Radwegmarkierung sollte hier, so der mehrfach geäußerte Wunsch im Ausschuss, bis zur Kreuzung durchgezogen werden.

So sieht die Planung der Gemeinde Ascheberg zum Ausbau der Lüdinghauser Straße im Bereich der Einmündung zur Sandstraße (rechts außen) aus. © Gemeinde Ascheberg
„Radfahrer müssen besonders da geschützt werden“, so Ludger Wobbe (CDU). Die vorgesehene Mittelinsel verengt die Fahrbahn. Eine Änderung der Pläne, etwa durch eine Verbreiterung der Straße und ein bauliches Anheben der Verkehrsinsel, fand keine Mehrheit im Ausschuss.
Einen weiteren Wunsch der Politik lehnten die Projektplaner des HIT-Marktes selbst ab. Nach Prüfung möchte man nicht auf einen Stellplatz auf dem Parkplatz verzichten, der den Fußweg über den geplanten Zebrastreifen an dieser Stelle vereinfachen sollte.
Beruflicher Quereinsteiger und Liebhaber von tief schwarzem Humor. Manchmal mit sehr eigenem Blick auf das Geschehen. Großer Hang zu Zahlen, Statistiken und Datenbanken, wenn sie denn aussagekräftig sind. Ein Überbleibsel aus meinem Leben als Laborant und Techniker. Immer für ein gutes und/oder kritisches Gespräch zu haben.
