Stephan Heitbaum, Vorsitzender des Vereins, der bis zum 1. Juli noch Freie Wähler Ascheberg e.V. hieß, stimmte die Anwesenden eingangs der außerordentlichen Mitgliederversammlung darauf ein, die Vereinsziele voranzutreiben und auf ein neues Level zu heben. Der Verein habe sich in den viereinhalb Jahren seines Bestehens zu einer festen Marke entwickelt und ist trotz der widrigen Coronazeit gewachsen. Man habe unter erschwerten Wahlkampfbedingungen zwei Ratsherren einsetzen können und arbeite seither intensiv und sehr zielstrebig daran, die Gemeinde mitzugestalten.
Neben all den guten Erfahrungen, habe es aber auch schlechte gegeben. Bereits im Wahlkampf 2020 hatten die Wahlkämpfer damit zu tun, dass der Name „Freie Wähler“ immer wieder mit der rechten Ecke in Verbindung gebracht wurde. Dabei seien dies gar nicht die Werte, die bei den Freien Wählern niedergeschrieben stehen. Mit diesen könne man sich auch heute noch bedenkenlos identifizieren. Leider stünden diese Werte aber nur auf dem Papier und würden in der Realität sehr häufig nicht gelebt.
Verbundenheit zur Gemeinde
Besonders die jüngsten Entwicklungen in Bayern und das, was im Nachgang herübergeschwappt sei, verwirre viele Menschen und habe so gar nichts damit zu tun, wie der Verein seine Arbeit für die Gemeinde in Ascheberg verstanden wissen möchte. Speziell die populistischen Entgleisungen des Bundesvorsitzenden Hubert Aiwanger und die Flugblatt-Affäre des vergangenen Sommers hätten dem Ansehen der Freien Wähler in Teilen der Republik geschadet. „Daher ist nun die Zeit gekommen, um ein neues Kapitel aufzuschlagen“, so Heitbaum.
Schon seit längerer Zeit hatte sich der Verein, der nie parteipolitisch in Erscheinung treten wollte, von der Partei der Freien Wähler distanzieren wollen. Daher forcierten die Mitglieder eine Namensänderung, die aber weiterhin die Verbundenheit zur Heimatgemeinde signalisieren sollte. „Der Bezug zu Ascheberg war allen wichtig“, betonte Stephan Heitbaum.
Ab sofort „Wir für Ascheberg“
So blieb am Ende der neue Name „Wir für Ascheberg“ übrig. Dem stimmten die Mitglieder mit großer Mehrheit zu. Die Namensänderung tritt ab sofort in Kraft, die Dokumente wurden am Folgetag zum Notar gegeben, um die Umbenennung schnell rechtskräftig zu machen.
Bereits im Rahmen einer Vorstandssitzung Ende Mai hatte der Vorstand einstimmig entschieden, auch die Mitgliedschaft im Landesverband der Freien Wählergemeinschaften zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu kündigen. Im Kreis Coesfeld ist die Gruppierung aus Ascheberg damit die letzte Wählergemeinschaft, die aus dem Landesverband austritt. „Das ist der letzte Schritt, den wir gehen können, um uns vollständig von der Partei zu distanzieren“, erklärte Heitbaum abschließend.