Die Verkehrssituation an der Altenhammstraße und Am Haselbüschken in Herbern ist für die Verwaltung der Gemeinde Ascheberg kein neues Thema. Bereits 2019 haben erstmals Anwohner eine Überprüfung der Verkehrssituation beantragt. Nun könnte sich aber etwas ändern. Im Nachhaltigkeitsausschuss wird darüber diskutiert.
Größtes Problem sind die erhöhten Geschwindigkeiten von Autofahrern, die die Straßen am Rande von Herbern befahren. Weil die Straße Am Haselbüschken etwa nicht in einer Ortschaft liegt, darf hier 100km/h gefahren werden – eigentlich. Es gilt aber auch das Rücksichtnahmegebot aus der Straßenverkehrsordnung, sodass deutlich weniger km/h am Ende wirklich zulässig sind.
Dennoch: Für die Anwohner sind die Autos zu schnell unterwegs. Besprochen wurde die Situation nochmal bei einem Ortstermin Ende August mit Vertretern der Verkehrsdirektion der Polizei, des Straßenverkehrsamtes sowie der Gemeindeverwaltung.
Dort wurde festgehalten: Die Straße Am Haselbüschken könnte zu einer Fahrradstraße umgewandelt werden. Durch die notwendigen Zusatzzeichen könnte die Straße schnell für Anlieger und forstwirtschaftlichen Verkehr als Fahrradstraße freigegeben werden.

Die Einrichtung einer Fahrradstraße hätte für die Anwohner wohl vor allem den Vorteil, dass für den ausgewiesenen Bereich eine schon lange gewünschte Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h ausgewiesen wäre. Dazu wäre bei einer Fahrradstraße auch das nebeneinander Fahren von Fahrrädern erlaubt. Das Überholen wäre nur mit einem Sicherheitsabstand von 1,50 Meter erlaubt, was die Straßenverhältnisse aber nicht hergeben würden.
Insgesamt wäre bei einer Fahrradstraße auch die Anbindung an die 100-Schlösser-Route, zur Reitanlage von Nagel und zum Schützenplatz gegeben. Dazu würden auch die Verkehrssicherheit und die Attraktivität für den Radverkehr deutlich gesteigert werden. Die Kosten für die Fahrradstraße beliefen sich laut Angaben der Verwaltung auf etwa 5000 Euro, Mittel dafür stünden im Haushalt 2024 zur Verfügung.
Mögliche Maßnahme gegen Elterntaxis
Eine weitere Überlegung sei es, auch die Altenhammstraße als Fahrradstraße auszuzeichnen, geht aus den Ausschussunterlagen hervor. Ein Vorteil davon wäre, dass dadurch auch die Schulstandorte in Herbern sowie das örtliche Schwimmbad im Bereich der Fahrradstraßen liegen würden.
„Eine Fahrradstraße würde den Schutzstandard der Kinder deutlich erhöhen und könnte gleichzeitig den Straßenzug für den motorisierten Verkehr (unter anderem durch sogenannte Elterntaxis) unattraktiver gestalten“, heißt es in der Ausschussvorlage zu dem Thema.
Dadurch, dass an der Altenhammstraße bereits jetzt Tempo 30 ausgeschildert ist, hat diese ohnehin die meisten Vorzüge, die eine Fahrradstraße bieten könnte. Hinzukommen würde lediglich das Nebeneinanderfahren von Fahrrädern und das Überholverbot von Fahrrädern bei einem Abstand von unter 1,50 Meter.
Veranstaltung mit Anliegern geplant
Allerdings brächte die Einrichtung einer Fahrradstraße an dieser Stelle auch Nachteile mit sich. Aufgrund diverser Einmündungen von der Altenhammstraße wäre eine detailliertere und umfangreichere Verkehrsbeschilderung und -markierung unumgänglich. Diese würde aber einen nicht unerheblichen Kostenfaktor mitbringen.
So heißt es in der Ausschussvorlage: „Aufgrund der vorherigen Ausführungen sind für den Bereich der Altenhammstraße zunächst weitergehende Abstimmungen und Klärungen erforderlich, ehe eine abschließende Entscheidung getroffen werden kann.“ So plant die Verwaltung, an der Altenhammstraße zunächst eine Anliegerveranstaltung durchzuführen, bevor in einer der nächsten Ausschusssitzungen darüber entschieden werden kann.
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