Dass die Frenkstiege zu den Maßnahmen gehören soll, für deren Sanierung ein Erstantrag zur Förderung eingereicht werden soll, war der FDP-Fraktion bereits im Bau- und Planungsausschuss ein Dorn im Auge. Und auch in der Ratssitzung am Dienstag (18. Juni) gab die Fraktion ihren Widerstand nicht auf.
Zum Hintergrund: Im Rahmen des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) soll das Zentrum von Ascheberg lebendiger, attraktiver und barrierefreier werden. Einige Maßnahmen wurden bereits umgesetzt. Nun soll für das Programmjahr 2025 ein Erstantrag für weitere städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen eingereicht werden.
Von ursprünglich 44 Maßnahmen wurde der Plan auf drei reduziert: Lambertus-Kirchplatz, Katharinenplatz und eben die Frenkstiege. Das Hof- und Fassadenprogramm soll ebenfalls fortgeführt werden.

Wie die Maßnahmen am Ende ausgestaltet würden, das stehe noch lange nicht fest, betonte Bürgermeister Thomas Stohldreier. „Da werden wir eine Bürgerbeteiligung haben, da werden wir die Menschen mitnehmen und da werden wir genau sehen, was und wie wir es genau umsetzen wollen.“
Auf den Einwand der FDP-Fraktion, dass man nach wie vor Probleme damit habe, die Frenkstiege mit in den Maßnahmenkatalog aufzunehmen, entgegnete Gesche Ahmann für die Verwaltung: „Im Moment ist das eine Fläche, die wenig genutzt wird und das wollen wir ändern. Das schaffen wir nicht, indem wir alles so belassen, wie es ist, sondern indem wir die Fläche attraktiv gestalten.“ Dazu gehöre auch ein barrierefreier, breiterer Weg. Die Fläche habe „richtig viel Potenzial“.
Nur ein Vorentwurf
Den Antrag auf Städtebauförderung stelle man auf Basis eines Vorentwurfes, da gehe es nicht um Verlegemuster für das Pflaster oder ähnliches. Das alles spiele jetzt noch keine Rolle.
Trotzdem: Er habe Bauchschmerzen bei der Sache, so Peter Leyers (FDP). Den Weg in der Frenkstiege könne man verbreitern, indem man rechts und links das Grün am Kopfsteinpflaster zurückschneidet. Statt dort viel Geld reinzustecken, solle doch zunächst an der Sandstraße gearbeitet werden. „Das Pflaster ist 30 Jahre alt, sehr schlecht verlegt worden.“ Das sei ein Gehweg, der stark frequentiert sei.
Maria Schulte-Loh hingegen zeigte sich froh, dass die Frenkstiege aufgenommen wurde. „Da ist ein Kopfsteinpflaster rechts und links und der Weg selber ist sehr schmal. Der lädt wirklich nicht zum Fahrradfahren ein und ist schon gar nicht barrierefrei“, so die CDU-Ratsfrau. Auch wenn sie sicher bereit sei zu sparen und es auch notwendig sei, den Blick in den Ortsteil Herbern zu richten, so könne niemand in Zweifel ziehen, dass die Maßnahme an der Frenkstiege notwendig sei.
Und der Bürgermeister ergänzte zum Thema Sandstraße: „Den Zustand der Sandstraße schätze ich nicht als katastrophal ein. Es mag sein, dass es Dinge gibt, die wir noch verbessern können, das nimmt unser Tiefbauamt auch immer sehr ernst. Wir arbeiten das sukzessive ab.“ Letztendlich stimmte die große Mehrheit dafür, den Erstantrag für das Förderprogramm zu stellen.
Geänderte Verkehrsführung
Kritisch sah die FDP-Fraktion auch nach wie vor die Pläne, die Verkehrsführung im Ortskern zu ändern. Bekanntlich soll bei der Straßenverkehrsbehörde beantragt werden, dass abknickende Vorfahrtsregelungen in den Kreuzungsbereichen Sandstraße / Lüdinghauser Straße, Lüdinghauser Straße / Eschenbachstraße und Sandstraße / Eschenbachstraße angeordnet werden.
Ob die Maßnahmen tatsächlich den Verkehr in der Sandstraße beruhigen würden, stehe in den Sternen, so Peter Leyers. Sollte der „Idealfall“ eintreten, dass auf dem Streckenabschnitt gar kein Kfz-Verkehr mehr fahren würde, könne das doch auch nicht im Sinne des Einzelhandels sein.
Bürgermeister Thomas Stohldreier hielt dagegen: „Niemand hat gesagt, dass dort kein Kfz-Verkehr mehr durchrollen soll.“ Es solle vielmehr eine bewusstere Entscheidung sein: Wer in den Ortskern muss und einkaufen will, der solle dort auch weiterhin reinfahren können. Das sei auch im Sinne der Händler vor Ort. Wer aber nur durchfahren will, der hätte in Zukunft eine bessere, vorfahrtsberechtigte Alternative.
Laut Experten würde nur das Aufstellen von Schildern nichts bringen. Zudem habe man, wenn die Maßnahme jetzt umgesetzt wird, die Aussicht auf eine 90-prozentige Förderung.
Auch in diesem Punkt waren sich – bis auf die FDP-Fraktion – alle Ratsmitglieder einig: Die Verkehrsführung soll wie geplant geändert werden.