Baustellenbereiche auf Autobahnen sind eine besondere Herausforderung für die Verkehrsteilnehmer. Sie müssen mit schmalen Spuren, vielen Autos, darunter eine Menge breiter Lkw, rechnen. Manche Autofahrer kommen mit dieser Herausforderung nicht klar. In der Baustelle auf der A1 zwischen Ascheberg und Münster-Hiltrup haben sich zahlreiche Unfälle ereignet. In beiden Fahrtrichtungen.
Die linke Spur eines Baustellenbereiches ist oft nur zwei Meter breit. Auf der rechten Spur fahren breite Lkw, die bisweilen in die nächste Spur hineinfahren. Das alles bei einer relativ hohen Geschwindigkeit von 80 km/h, wie sie in den meisten dieser Bereiche üblich ist. Das kann böse Folgen haben.

23 Unfälle in Richtung Dortmund
„In Fahrtrichtung Dortmund hat es seit Einrichtung der Baustelle am 1. August bis zum 23. November bislang 23 Unfälle gegeben“, sagt Antonia Linnenbrink, Sprecherin der Polizei in Münster, auf Anfrage der Redaktion. Davon war einer mit Personenschaden. In der Gegenrichtung, also Richtung Münster/Bremen gab es nur unwesentlich weniger Kollisionen: 20 an der Zahl. Eine davon mit Personen-, eine weitere mit schwerem Personenschaden. Dabei wurden fünf Menschen verletzt.
Ob diese hohe Zahl an Unfällen eine Besonderheit in dieser Baustelle darstellt, darüber lasse sich nur spekulieren, sagt die Polizeisprecherin. „Jedenfalls sind das schon auffällig viele Unfälle.“ In den meisten Fällen sei die Unfallursache ein ungenügender Sicherheitsabstand.
Schwerer Unfall mit Verletzten
Einer der schwersten Unfälle dort ereignete sich erst vor wenigen Tagen, am Donnerstag, 17. November. Gegen 7.25 Uhr hat ein Pkw-Fahrer mutmaßlich so stark gebremst, dass es zu mehreren Auffahrunfällen mit insgesamt fünf Verletzten kam. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge war die unbekannte Person mit ihrem dunklen Kastenwagen auf der Autobahn in Fahrtrichtung Bremen unterwegs. Im Baustellenbereich bremste sie plötzlich stark ab, fuhr in den Baustellenbereich ein, wendete das Fahrzeug und flüchtete auf der Autobahn 1 in Richtung Dortmund.
Die nachfolgenden Verkehrsteilnehmer konnten nicht mehr rechtzeitig bremsen. Vier Autofahrende wurden leicht verletzt, einen schwerverletzten Autofahrer brachten Rettungskräfte in ein Krankenhaus. Während der Unfallaufnahme war ein Fahrstreifen gesperrt. Es kam zu einer Staulänge von neun Kilometern.
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