
Die RB50, auch "Der Lüner" genannt, verbindet die Städte und Gemeinden zwischen Dortmund und Münster und damit auch viele im Kreis Coesfeld. © (A) Jörg Heckenkamp
9-Euro-Ticket: RVM verkauft billige Monatstickets schon in wenigen Tagen
9-Euro-Tickets
Seit Wochen warten alte und neue Kunden von Bus und Bahn in Deutschland auf den Start des 9-Euro-Tickets. Die RVM GmbH hat nun erklärt, wann der Ticketverkauf an den Start geht.
Das mit großer Spannung erwartete 9-Euro-Ticket, mit dem Bahn- und Busfahrer monatlich im Sommer durch die ganze Bundesrepublik reisen könnten, wird die RVM GmbH ab kommendem Montag (23. Mai) verkaufen. Das teilte die Pressesprecherin des Unternehmens, Ira Middendorf-Kleymann, am Dienstag auf Anfrage mit. Verkauft wird es in der sogenannten BuBiM-App (Bus und Bahn im Münsterland), in den Bussen des RVM und in den Vorverkaufsstellen, beispielsweise im Bürgerbüro in Olfen.
Die BuBiM-App können Reisenden, die ein Android-Handy haben, im Google Playstore herunterladen, wer ein iPhone besitzt, findet die App im App Store. In der Liste unter dem Reiter Tickets wird das 9-Euro-Ticket dann ganz oben zu finden sein, so Middendorf-Kleymann. Und auch andere Verkehrsverbünde hätten sich informell auf den 23. Mai als Verkaufsstarttermin geeinigt, so die Pressesprecherin. „Es wollen alle verhindern, dass am 1. Juni alle Tickets im Bus kaufen. Das könnte ein Flaschenhals werden. Deshalb kaufen Sie die Tickets gerne im Vorverkauf und gerne in der App.“
„Was danach und damit passiert, können wir nicht sagen“
Als die Politik die 9-Euro-Tickets ankündigte, die es monatlich von Juni bis einschließlich August geben wird, hatte die RVM mit einer Herausforderung bei der Einstellung der Tickets in den Geräten gerechnet. Diese Sorge hat sich nun allerdings nicht bewahrheitet, so Middendorf-Kleymann. Als die Rahmenbedingungen für den Prozess klar gewesen seien, ebenso wie die Absprachen, seien technischen Herausforderungen zu lösen gewesen. „Erstmal war das eine Herausforderung, dass der ganze Prozess sehr kurzfristig auf die Beine gestellt werden sollte.“ Nun sei man froh, dass man es geschafft habe.
Doch wird es auch nach diesen drei Monaten weiterhin günstige Angebote geben? Oft halten Autofahrer die teils hohen Fahrtkosten im Öffentlichen Personennahverkehr von einem Wechsel ab. In diesen drei Monaten wolle man vor allem neue Kundinnen und Kunden gewinnen, so Middendorf-Kleymann, für das normale Angebot. „Was danach und damit so passiert, das können wir so nicht sagen, da sind dann auch andere Stellen zuständig, die daraus ihre Erkenntnisse ziehen müssen.“
Die Preissenkung der Tickets sei eine Frage, die auch die Verkehrsunternehmen beschäftige und die immer im Raum stehe. „Das ist nicht unumstritten.“ Einige seien der Meinung, dass geringere Preise nichts an der Zahl der Bus- und Bahnfahrer ändern würde. Aber: „Das werden sich viele angucken“, so Middendorf-Kleymann. Doch in den kommenden drei Monaten wolle man erst einmal das 9-Euro-Angebot gestemmt bekommen. „Worst Case wäre, alles läuft über und es kommt keiner mehr von der Stelle. Wir hoffen, dass es gut wird und wir tun unsererseits alles dafür, dass alles läuft.“
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
