Im Gemeinschaftsraum des Wohnparks Boakenstiege in Altenberge herrscht adventliche Stimmung. Kleine Tannenbäume stehen auf den Gruppentischen, auf einem leuchten zwei rote Kerzen eines Adventskranzes. An diesem Tisch sitzen Reinhard Herrmann, Carina Rütter und Patrick Wildhofer. Ein Wohnpark, wie er hier steht, soll so ähnlich auch in Herbern gebaut werden. Seit Jahrzehnten liegt die Fläche der ehemaligen Gaststätte Strunk zwischen Altenhamm- und Neuenhammstraße brach. Schon zuvor gab es Pläne, die Fläche zu bebauen, doch daraus wurde nichts. Bis jetzt.
Eine Investorenfamilie möchte dort gemeinsam mit Architekt Reinhard Herrmann und Immobilienmakler Patrick Wildhofer einen Wohnpark erschaffen, in dem 17 Wohnungen zwischen 50 und 83 Quadratmetern entstehen. Und in denen die Bewohner eigenständig und selbstbestimmt wohnen können. Außerdem werden 18 Parkplätze eingerichtet. Dass die Bewohner erfahrungsgemäß nicht mehr alle ein Auto besitzen und eher den öffentlichen Nahverkehr oder Taxen nutzen, wissen die drei Verantworten. Die Parkplätze werden über die Neuenhammstraße erreichbar sein und sich alle auf dem Grundstück befinden.

„In einem Pflegeheim wird man nur alt“, erklärt Wildhofer. Doch in dem Wohnpark sollen sich die Bewohner gut aufgehoben fühlen. Jede Wohnung soll mit den üblichen Räumen ausgestattet sein: Schlafzimmer, Wohnzimmer oder Wohnküche, Bad, Terrasse oder Balkon. Außerdem gibt es eine Fußbodenheizung und große Fenster mit Wärmeschutzverglasung. Ein Gästezimmer gibt es nicht in den Wohnungen, sondern im Haus. Dieses können die Bewohner für ihren Besuch reservieren. Das spart nicht nur Raum für den Wohnpark, sondern auch Kosten für die Bewohner beziehungsweise Käufer.
Das Herz der Einrichtung ist aber der Gemeinschaftsraum. Hier in Altenberge treffen sich die Bewohner, zum Quatschen, zum Kartenspielen, zum Kaffeetrinken. Auch gemeinsame Aktivitäten stehen auf dem Plan. Überlegungen dazu stellt das Serviceteam gemeinsam mit den Bewohnern an. Das Serviceteam ist auch dafür da, um mindestens einmal am Tag nach den Bewohnern zu schauen. Das sei vor allem den Kindern oft wichtig, erklärt Wildhofer.
Das klassische Beispiel: Die Kinder ziehen weg, Mutter und Vater wohnen allein in einem Einfamilienhaus mit großem Grundstück. Stirbt dann einer der Eheleute, ist der andere oft allein mit seiner Trauer, so Wildhofer. Im Wohnpark werde diese Trauer durch die Gemeinschaft aufgefangen. „Das ist auch unsere Aufgabe, sich um diese Menschen zu kümmern und Familienersatz zu geben“, erklärt Herrmann. Einen festen Pflegedienst gibt es in der Boakenstiege nicht. Das Team von Carina Rütter (Serviceteam Haus und Hof) schlägt den Bewohnern eine Reihe von Pflegediensten vor, entscheiden müssen die Bewohner aber selbst. Außerdem haben die Bewohner ein mobiles Notrufsystem (Armband oder Kette), sodass sie den Rettungsdienst eigenständig rufen können, etwa bei einem Sturz.

Für den Wohnpark Herbern hat der Bauausschuss Ende November sein Ok gegeben, dass die Projektverantwortlichen unter anderem die Baugrenzen für den nördlichen Baukörper überschreiten dürfen. „Die Veränderung des Bebauungsplans ist erforderlich, weil unter anderem das Baufenster des nördlichen Baukörpers nach Süden verrückt wird, um Raum für weitere Parkplätze zu schaffen“, erklären die Projektverantwortlichen.
Als Nächstes soll nun die Offenlage des Bauprojektes durch die Gemeinde vorbereitet werden. „Ich gehe davon aus, dass man zu Ostern den Bauantrag einreichen kann“, erklärt Herrmann. „Der Wunschbaubeginn wäre im Sommer, sodass wir da starten können“, erklärt Wildhofer. Aber das alles sei natürlich davon abhängig, wie verfügbar die Gewerke am Ende auch seien.
Die Wohnungen werden ausschließlich zum Kauf angeboten, können dann aber natürlich weitervermietet werden. Wer sich bereits für eine Wohneinheit interessiert, kann Patrick Wildhofer unter 0251/38331150 oder info@ik-ms.de erreichen. Die Kaufpreise stehen aktuell noch nicht fest. „Da orientieren wir uns am Markt. Wir müssen auf die Baupreise achten und mit spitzem Bleistift rechnen, aber wir werden definitiv faire Preise festlegen.“


