Zwei Kunstrasenplätze für drei Vereine Politisches Ringen im Millionen-Projekt

Politisches Ringen im Millionen-Projekt Kunstrasenplätze
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Es wird ein großer Schluck aus der Finanzpulle werden, wenn es am Ende so kommt, wie es bisher aussieht. Die drei Fußballvereine SV Heek, RW Nienborg und SC Ahle sollen endlich ihre lang ersehnten Kunstrasenplätze bekommen. Doch noch längst nicht alle Fragen sind politisch geklärt.

Bisher hat „nur“ der Sport- und Kulturausschuss grünes Licht für das grob geschätzte 1,8-Millionen-Europrojekt (300.000 Euro Eigenanteil der Vereine) für den Bau von zwei Kunstrasenplätzen - einen beim HSV und einen bei RWN - für die gleichzeitige Aufgabe von vier Rasenplätzen gegeben.

Rat entscheidet final

Kommende Woche berät darüber auch noch der Haupt- und Finanzausschuss und am Ende muss der Rat final entscheiden. Doch die Vorzeichen aus Sicht der Vereine mit ihren rund 650 Fußballerinnen und Fußballern stehen gut. Intensiv geführt Gesprächen zwischen ihnen, der Verwaltung und dem Gemeindesportverband sei Dank.

Doch alle Fragen sind noch nicht abschließend geklärt. Der Sport- und Kulturausschuss gab am Mittwoch (19. Februar) nur für einen Teil der seitens der Verwaltung vorformulierten Beschlüsse eine Empfehlung an den Rat ab.

Dazu gehören folgende Punkte:

  • In den Haushalt 2026 werden 1,8 Millionen Euro (vorläufige Kostenschätzung) für den Bau der zwei Plätze eingestellt.
  • Der Bau soll in enger Abstimmung mit den Vereinen 2026 erfolgen.
  • Die Vereine beteiligen sich mit 30 Prozent der tatsächlichen Baukosten.
  • Die Verwaltung soll mit den Vereinen eine vertragliche Regelung über die Finanzierung und den Unterhalt der Kunstrasenfelder treffen.
  • Der Bau wird außerhalb der Sportpauschale umgesetzt.

Realisierung in 2026

Eine Realisierung in 2025 ist damit vom Tisch. Dies hätte der Sponsor der Vereine, der große Teile des Eigenanteiles übernehmen will, gerne gesehen. Diesbezüglich fragte auch Olaf Mensing (Dinkelbündnis) kritisch nach: „Schreibt uns jetzt der Sponsor vor, wann wir bauen sollen?“

Beschwichtigend stellte Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff klar, dass eine Realisierung in 2025 „einfach nicht realistisch“ sei. Und sollte ein Sponsor der Vereine dann in 2026 abspringen, müsse man mit den Vereinen noch mal sprechen. Die 70/30-Regel der Kostenaufteilung bleibe bestehen.

Auch der Punkt, dass Teile des eingesparten Gelds (Unterhalt) für die vier aufzugebenden Rasenplätze nach Ablauf der Lebensdauer der Kunstrasenplätze nach rund 13 Jahren zur Refinanzierung des Kunstgrünbelages genutzt werden soll, trug der Ausschuss nicht mit.

Denn das komme ja praktisch einer Förderaussage an die Vereine gleich, ohne zu wissen, wie sich die finanzielle Situation der Gemeinde in 13 Jahren darstelle. Dazu merkte auch der Bürgermeister an, dass man da jetzt keine Zusicherung machen könne. Damit ist dieser Punkt erst mal vom Tisch.

Wie ausschreiben?

Aber auch in Sachen Ausschreibung, die noch in diesem Jahr über die Bühne gehen soll, ist noch keine Entscheidung gefallen. Der Vorschlag der Verwaltung, diese probeweise über die KDG Heiden – eine kommunale Dienstleistungsgesellschaft – zu machen, fand keine Zustimmung.

Es wäre ein Testlauf für die Gemeinde, um zu schauen, ob man der KDG als Gesellschafterkommune beitritt. Dazu ist nämlich bisher in Heek noch keine politische Entscheidung gefällt worden.

Allen voran die SPD-Fraktion drängte darauf, dass die Gemeinde die Ausschreibung für die Kunstrasenplätze selbst öffentlich ausschreibt, da die KDG einen zu geringen „Einzugsbereich“ habe. Bei einem derart kostenintensiven Projekt müsse man möglichst viele Firmen ansprechen.

Die Verwaltung betonte, man habe eine „kostenlose Ausschreibung“ bei der KDG frei. Auf Nachfrage dieser Redaktion betont die KDG jedoch, dass nur die jährliche Beitragssumme bei der Probeausschreibung nicht gezahlt werden müsse. Bei der Probeausschreibung sei aber das Entgelt für die Vergabe fällig.