Zeitreise ins Mittelalter Im Keller der Landesburg entsteht eine Erlebniswelt

Im Keller der Landesburg entsteht eine multimediale Erlebniswelt
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Es geht Schlag auf Schlag. Das Großprojekt Landesburg Nienborg ist auf die Zielgerade eingebogen. Die Ausschreibung für den Neubau geht in Kürze auf den Markt. Schon einen Schritt weiter ist der Trägerverein in Sachen Erlebbarkeit der Burggeschichte. Vor allem im Keller inmitten der historischen Funde soll es multimedial und innovativ werden. Der Auftrag ist vergeben.

Der Name selbst klingt sperrig, aber verspricht, was die konkrete Umsetzung angeht, so einiges. Das sogenannte „Inhalt- und Vermittlungskonzept“ kostet knapp 400.000 Euro. Es war jene finanzielle Lücke im Gesamtplan der Landesburg, die als allerletztes Ende 2023 geschlossen wurde.

Planskizze
So sieht die Planung für den Keller aus. Die Ausstellung soll multimedial werden. © Planungsbüro

Auftrag vergeben

Jetzt wurde auch der Auftrag für die Umsetzung vergeben, wie Jürgen Lammers aus dem Vorstand des Trägervereins der Redaktion berichtet. Zuvor gab es eine Ausschreibung. Sechs Planungsbüros waren im Rennen. Den Zuschlag erhielt am Ende die Dr. Ulrich Hermanns Ausstellung Medien Transfer GmbH aus Münster. Sie hat fortan „den Hut auf für die Umsetzung“.

Eine Umsetzung, die gerade im Keller, also dort, wo die historischen Funde freigelegt wurden, so einiges verspricht. Beamer und Strahler in der Kellerdecke, ein Soundkonzept und ein Medientisch gehören unter anderem dazu.

Die Idee: Wer später einmal den Keller betritt und damit in eine Welt eintaucht, die voller Historie steckt, soll sich in frühere Jahrhunderte zurückversetzt fühlen. Wie war das Leben auf der Burg in Nienborg im Mittelalter? Licht-, Sound- und Videotechnik sollen all das wieder „real“ werden lassen.

So sollen etwa auch Fachfirmen Filme produzieren, die mittels des Beamers ausgestrahlt werden können. Über die Soundtechnik könnten Geräusche vom Burgleben, Kämpfen und vielem mehr abgespielt werden. Durch den Medientisch wird es zudem interaktiv. So zumindest der aktuelle Plan.

Knifflige Arbeit

Das Planungsbüro aus Münster wird jetzt alles koordinieren und damit auch die vielen Untergewerke für die Umsetzung beauftragen. Die gesamte Elektrotechnik wird von einer örtlichen Firma übernommen, das wurde bereits im Vorfeld vertraglich so geregelt, wie Jürgen Lammers berichtet.

Etwas knifflig dürfte die Umsetzung aber werden. Denn die Kellerdecke ist nur knapp zwei Meter hoch. Da Beamer und Strahler in die Decke installiert und die diese selbst gedämmt werden soll, wird es höhentechnisch eng. Die aktuelle Idee ist es, im Keller etwas tiefer in den Boden zu gehen. Arbeiten, die natürlich durch die LWL-Archäologie fachlich begleitet werden sollen.

Skizze eines Medientisches
So könnte einmal der Medientisch in einem der Kellerräume aussehen. Welches Modell es am Ende werden wird, ist auch eine Frage der Kosten. © Planungsbüro

„Wir müssen schauen, wie das statisch alles klappt“, so Jürgen Lammers. Wunsch ist es aber, auf eine Deckenhöhe von rund 2,10 Meter zu kommen. Das würde den benötigten Spielraum geben. Beim Trägerverein ist man optimistisch, dass dies am Ende auch gelingt. Bisher wurden schließlich alle Klippen umschifft. Und davon gab es bei diesem Großprojekt bisher einige.